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Pflege Pflege: Mit kleinen Frisiertricks wirkt dünnes Haar voller

Von MELANIE BRANDL 30.09.2008, 14:25

Halle/MZ. - Erste Voraussetzung ist ein geeigneter Schnitt. "Bei halblangen, feinen Haaren, die nicht durchgestuft sind, ist in Sachen Volumen nicht viel zu machen", sagt Franz-Josef Küveler, Artdirektor des Zentralverbands des Deutschen Frisurenhandwerks. Lange, stufenlose Haare hängen glatt herunter - dafür sorgt schon die Schwerkraft.

Nach mehr sehen ein stufiger Bob oder ein Kurzhaarschnitt aus - mit Strukturtechnik können Friseure dann noch einiges herausholen. "Dabei wird dort, wo Volumen benötigt wird, ganz kurzes Haar dazwischen geschnitten. Die kurzen Haare drücken die etwas längeren dann vom Kopf weg", so Küveler.

Nur Profis beherrschen Technik

Diese komplizierte Schnitttechnik beherrsche allerdings nicht jeder Friseur, sagt Jens Dagné aus Worms, Vorstand der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. Es muss aber wirklich der Profi ran: "Bei einem Zehn-Euro-Haarschnitt kann man das nicht erwarten. Da entstehen eher Löcher am Kopf als mehr Volumen."

Ist der Volumenschnitt gelungen, folgt das richtige Styling. Sinnvoll ist es dabei, vor dem Föhnen einen sogenannten Ansatzhaarverdicker auf den Haaransatz zu geben: "Solche Produkte stärken das Haar genau dort, wo es darauf ankommt", erklärt Stefanie Köhn vom Bund Deutscher Haarformer. Wie ein Gerüst legen sich winzige Teilchen um das Haar herum und hindern es daran umzufallen.

Geföhnt wird dann über Kopf, bis fast alles trocken ist. Bürsten geben der Frisur den letzten Pfiff, kalte Luft fixiert schließlich die Form. "Vorsicht aber bei Gel und Wachs, die lassen die Pracht schnell wieder zusammenfallen", warnt Köhn. Besser eignen sich ihr zufolge "Finish-Produkte", die speziell für feines Haar angeboten werden - denn sie beschweren das Haar nicht.

Spezialprodukte sind vergleichsweise teuer, sie helfen aber auch bei Reinigung und Pflege von dünnem Haar: "Mit einem Volumenshampoo, das sich um das Haar herum anlagert und so seinen Durchmesser vergrößert, kann man zum Beispiel eine vernünftige Basis dafür schaffen, auch aus dünnem Haar etwas machen zu können", sagt Küveler.

Wer sowieso schon feines Haar hat, sollte auf eine Spülung verzichten: "Die macht das Haar nur noch weicher", sagt Köhn. Sinnvoller seien Kuren, die das Haar von innen stärken, ihm Glanz geben und das nervenraubende "Elektrisieren" der feinen Haare verhindern. Ein weiterer Trick lautet: Farbe auf den Kopf. "Kolorationen rauen die Schuppenschicht auf", erläutert Küveler. Das Haar wird griffiger, die Frisur haltbarer.

Farbe gaukelt Fülle vor

Und auch eine besondere Färbetechnik kann helfen: Raffiniert gesetzte Farbeffekte gaukeln mehr Fülle vor, mehrfarbige Paintings sorgen - zumindest optisch - für ein größeres Volumen. Die vergleichsweise neue Trendtechnik sollte allerdings der Fachmann besorgen.

Ein tatsächlich deutlich verstärktes Volumen erzeugt auch die Dauerwelle. "Damit sind keine kleinen Löckchen gemeint", sagt Dagné. Verwendet werden in diesem Zusammenhang ausschließlich große Wickel. An der richtigen Stelle platziert, garantierten sie dauerhaft mehr Fülle. "Wenn Dauerwellen wieder im Trend lägen, wäre zu wenig Volumen für viele eigentlich gar kein Thema mehr", sagt Franz-Josef Küveler.