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Nie mehr Kratzer im Lack: Wie Nägel perfekt strahlen

Von Sandra Cantzler 02.10.2007, 07:35

Berlin/Frankfurt/Main/dpa. - Höchste Konzentration: Ein wenig Farbe auf den kleinen Pinsel, dann den Lack mit möglichst ruhiger Hand auftragen - und der Nagel glänzt in leuchtendem Rot.

Soweit die Theorie. In der Praxis ärgern sich Frauen beim Nägel lackieren regelmäßig über Schlieren, Kratzer im Lack oder schon nach kurzer Zeit wieder abplatzende Farbe. Besonders die dunklen Trendtöne des kommenden Winters sind nicht ganz leicht aufzutragen.

«Dunkelrot, Knallrot oder Gold» sind für Claudia Seitzinger vom Style Club Berlin die angesagten Lackfarben. «Der Trend geht wieder zu Rot», bestätigt Nicola Noack vom Unternehmen Helena Rubinstein in Düsseldorf. Susanne Lehnen vom Nagelpflege-Spezialisten Alessandro in Langenfeld (Nordrhein-Westfalen) sieht außerdem leuchtendes Pink wie einst in den 80er Jahren vor einem Comeback.

Solche kräftigen Farben sind absolute Hingucker, können aber auch schnell unpassend wirken. Damit Schrilles nicht billig aussieht, sollten sich Frauen von sehr langen Nägeln besser verabschieden. «Lange Krallen sind passé», warnt Seitzinger. In Kombination mit den neuen dunklen Tönen seien jetzt kürzere, nicht zu spitz gefeilte Nägel angesagt.

Wer sich damit nicht anfreunden kann, sollte farbliche Abstriche machen. Ideal sind dann sogenannte Nude-Töne, also Lacke in dezenten Hautfarben. «Das sieht immer edel und gepflegt aus und passt zu allem - man will sich ja auch nicht jeden Tag die Nägel umlackieren», sagt Noack. Rot dagegen sei eine ganz schlecht kombinierbare Farbe, die eigentlich nur gut zu schwarzen Kleidungsstücken passt. «So ein Nude-Ton ist außerdem lange nicht so empfindlich und wesentlich einfacher aufzutragen.»

Wenn die Vorbereitung nicht stimmt, ist aber nicht nur roter Nagellack ein schwieriger Kandidat. «Die Nägel müssen sauber und entfettet sein», erklärt Susanne Lehnen. Sie empfiehlt dafür einen guten, nicht rückfettenden Nagellackentferner oder eine Reinigungsfeile.

Anschließend wird die Nagelhaut sanft zurückgeschoben oder entfernt. Eine Schere ist dabei allerdings tabu. Sie könnte die Nagelhaut verletzten und so den ganzen Nagel anfälliger machen für Krankheitserreger, Pilze und Entzündungen, warnt der Hersteller Misslyn in Wiesbaden.

«Wichtig ist, dass vor dem eigentlichen Lack ein Unterlack aufgetragen wird», rät Olaf Zieseniss vom mobilen Kosmetik-Service «Beauty at home» in Frankfurt. Der Unterlack schützt speziell bei dunklen Lacktönen den Nagel vor Verfärbungen und gleicht Rillen oder andere kleine Macken im Nagel aus - das Ergebnis wirkt ebenmäßiger.

Der farbige Lack wird dann zweimal aufgetragen. «In drei Bahnen vom Nagelbett aus lackieren, erst die Mitte, dann kommen die Seiten», empfiehlt der Experte. Dabei sollte an den Seiten und am Übergang zum Nagelbett immer etwas Platz freigelassen werden. Das sieht besser aus und trägt zu einer längeren Haltbarkeit bei. Denn kommt Lack auf die Nagelhaut, platzt die Farbe am Nagelbett sehr schnell ab.

«Viele Frauen nehmen auch zu viel Lack auf den Pinsel», nennt Susanne Lehnen einen weiteren Fehler. «Wenn man eine Seite vom Pinsel abstreicht, hat man genau die richtige Menge für einen Nagel.» Zum Schluss folgt dann noch ein sogenannter Top-Coat, der für zusätzlichen Glanz sorgt und kleine Unregelmäßigkeiten ausgleicht.

Ist doch mal etwas Lack danebengegangen, heißt das nicht, dass die gesamte Farbe entfernt werden muss. «Es gibt Korrekturstifte, mit denen man gezielt Fehler beseitigen kann», sagt Claudia Seitzinger. Alternativ könne man den Lack erst komplett durchtrocknen lassen - und dann in die Badewanne oder unter die Dusche steigen. Anschließend lasse sich auf die Nagelhaut oder die Finger geratener Lack ganz einfach abrubbeln.