Neue App Neue App: Kevinometer

Ahrensburg - Kurz oder lang, modern oder klassisch, englisch oder lieber deutsch? Die Frage nach dem passenden Namen ist eine, die werdende Eltern oftmals in die Verzweiflung stürzt - immerhin stehen über einhunderttausend Vornamen zur Auswahl. Nur einer dürfte bei vielen von vornherein aus dem Rennen sein: Kevin. War er in den 90er Jahren noch unter den Top 10 der beliebtesten Vornamen, ging es seitdem steil bergab. Mit seiner eigentlichen Bedeutung „hübsch, anmutig von Geburt“ wird Kevin heute nur selten assoziiert. Vielmehr gilt der Name als Synonym für einen schwierigen, ungebildeten Jungen.
Keine Frage: Ein solches Leben voller Vorurteile wollen Eltern ihrem Nachwuchs möglichst ersparen. Dabei soll sie nun eine vom Namensforscher Knud Bielefeld entwickelte App unterstützen. Das „Kevinometer“ (Die App für Android- und Apple-Gräte) berechnet die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Vorname auch Vorurteile mit sich bringt. Das Ergebnis wird in Prozent angegeben. Je näher es an die 100 rückt, desto „kevinistischer“ ist ein Name. Sophie? Mit zwei Prozent ist alles im grünen Bereich. Maddox? Hier sieht es mit 51 Prozent schon kritischer aus. Bei den Nutzern trifft die App auf geteilte Meinungen. Dass Chantal ein Kevinpotential von nur 46 Prozent hat, findet ein User „unplausibel“. Erfinder Bielefeld sagt, die App fuße auf sprachwissenschaftliche Analysen, soziologische Forschungen und historische Studien. Er selbst hat allerdings auch keinen Grund, die Ergebnisse anzuzweifeln: Das Kevin-Risiko von Knud ist mit zwölf Prozent gering. (mz)