Neue Android-Tablets Neue Android-Tablets: Der Kampf gegen das iPad

Berlin/dpa. - Das Konzept des Tablet-Computers ist schon über zehn Jahre alt. Doch die damals von Microsoft-Mitbegründer Bill Gates vorgestellten Geräte fanden kaum Käufer, weil die digitalen Schiefertafeln einfach noch nicht ausgereift waren. Daher blieb es Apple-Chef Steve Jobs im Januar 2010 vorbehalten, mit dem iPad den ersten Tablet-Computer vorzustellen, der massenhaft Käufer fand. Über ein Jahr lang war Apple quasi alleine auf dem Markt.
Doch nun bringen Firmen wie Motorola, Samsung und LGTablet-Modelle mit dem Google-Betriebssystem Android 3.0, auchHoneycomb genannt, in den Handel, die in manchen Punkten denMarktführer sogar übertreffen. Die Androiden-Armee der Tablets wirdin Deutschland vom Motorola Xoom angeführt. Der US-Konzern hatte dieHoneycomb-Entwicklung intensiv begleitet und konnte als ersterHersteller ein Tablet mit Android 3.0 anbieten.
Unentschieden auf der Hardware-Seite
Die Honeycomb-Tablets kommen ohne Hardware-Tasten für die ButtonsMenü, Home, Zurück und Suche aus. Deshalb werden sie komplettüber den berührungssensitiven Bildschirm bedient, eine externe Tastatur lässt sich via Bluetooth anschließen. Prozessor und Akku sind bei den meisten Androiden mit dem iPad vergleichbar.
Vergleicht man aber die Software und das Medienangebot der Honeycomb-Tablets mit dem iPad, kippt der Zweikampf. Zwar sind für Android inzwischen über 200.000 Programme verfügbar, doch nur wenige Apps sind für das Tablet optimiert, während es für das iPad zehntausende Programme gibt.
Das Nachsehen haben Anwender außerhalb der USA auch bei derMusiksoftware von Android. Während die Nordamerikaner bereits denOnlinedienst „Music beta by Google“ ausprobieren können, ist einStart in Europa nicht in Sicht. Immerhin steht auch hierzulande derMP3-Shop von Amazon zur Verfügung, der aber mit dem Angebot voniTunes von Apple nicht mithalten kann - zumal man bei Amazon keineFilme oder TV-Sendungen kaufen oder mieten kann.
Honeycomb bietet Flash und Freiheit
Im Gegensatz zum iPad unterstützen Honeycomb-Tablets den Flash-Player von Adobe, der separat installiert werden muss. Für die Video-Wiedergabe spielt Flash inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle, weil führende Portale wie YouTube inzwischen die Online-Filmchen auch im iPad-kompatiblen Format H.264 abspielen. Bei interaktiven Grafiken, Live-Tickern und Online-Games trifft man aber häufig auf Flash.
Android Honeycomb bietet Anwendern mehr Freiheiten bei derGestaltung der Startseite. Während das iPad nur Programm-Icons, Linksund Benachrichtigungen anzeigen kann, lassen sich bei Honeycomb biszu fünf sogenannte Widgets einrichten. Das sind kleineVorschau-Programme, beispielsweise für die Wettervorhersage, E-Mails,Nachrichten oder Aktienkurse. Diese Vorteile können jedoch nichtNachteile bei der App-Vielfalt und dem Medienangebot ausgleichen.