MZ-Leserforum zum Thema Zimmerpflanzen im Winter MZ-Leserforum zum Thema Zimmerpflanzen im Winter: Zu viel Gießen schadet oft

Halle (Saale) - Inge R., Halle: Die Palmwedel meiner großen Areca-Palme sind mit weißen Pünktchen übersät und trocknen ein. Was hilft?
Antwort: Ihre Palme ist von Wolllaus ähnlichen Tierchen befallen. Ein richtig gutes Mittel zur Bekämpfung gibt es nicht. Sie können es mit einer Mischung aus Spruzit und Calypso versuchen. Spruzit ist ein ölhaltiges, biologisches Mittel, das die durch den Schädling hervorgerufene Wachsschicht zerstört. So kann dann das Insektizid Calypso seine Langzeitwirkung entfalten. Das Austrocknen der Palmwedel ist darauf zurückzuführen, dass die Luftfeuchtigkeit des Raumes im Winter zu niedrig ist. Sie sollten die Palmwedel einmal täglich mit Wasser besprühen.
Paula F., Halle: Mein Bonsai verliert die Blätter. Wann ist ein Rückschnitt möglich?
Antwort: Ein Bonsai kann jederzeit zurückgeschnitten werden. Es bietet sich aber an, mit dem Rückschnitt bis zum neuen Austrieb im Frühjahr zu warten. Dann gehen Sie sicher, dass Sie die Blätter des neuen Austriebs nicht vernichten.
Dana P., Weißenfels: Mein zwei Meter hoher Gummibaum hat sich prächtig entwickelt. Jetzt werden seine großen Blätter braun und fallen ab. Was könnte die Ursache sein?
Antwort: Braune Blätter sind meist ein Zeichen dafür, dass zu viel gegossen wurde. Staunässe ist tödlich für die Pflanze. Um zu sehen, ob sich die Wurzeln wieder aktivieren können, sollten Sie den Gummibaum trocken stellen. Eventuell erholt er sich. Wichtig ist zudem, dass er jetzt mindestens drei bis vier Wochen nicht gedüngt wird.
Jutta M., Hohenmölsen: Meine Marantha steht im Sommer sonnig im Freien. Sie bekommt gelbe Blätter und verbrennt fast. Was sollte ich anders machen?
Antwort: Die Marantha ist eine brasilianische Regenwaldpflanze. Steht sie in der Sonne, wie das bei Ihnen im Sommer der Fall ist, verbrennt sie. Die attraktive Blattpflanze benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit, liebt es warm, mag keine Sonne und sollte bei 20 Grad Celsius gehalten werden.
Gerda H., Großkorbetha: Ich habe eine Phönixpalme. Im Sommer steht sie im Freien, jetzt drinnen am Fenster. Drei Wedel sind schwarz geworden, obwohl sich in der Mitte neue Wedel herausbilden. Was raten Sie?
Antwort: Nach Ihrer Schilderung steht Ihre Phönixpalme zu warm, zu nass und wird zu oft gedüngt. In der kalten Jahreszeit ist zudem Lichtmangel ein Problem. Selbst der Standort am Fenster ist noch zu dunkel. Die schwarz gewordenen Wedel sind ein Zeichen dafür, dass die Palme zu nass steht. Kontrollieren Sie daraufhin die Wurzeln. Sind sie braun und schwarz, dann ist das der Fall. Sie sollten die Pflanze so lange nicht düngen, bis sich die Wurzeln wieder erholt haben. Ansonsten bietet sich als Dünger ein Depotdünger an.
Marie D., Kabelsketal: Ich gieße meine 1,50 Meter hohe Aralie wenig. Dennoch werden die Blätter braun, fallen ab. Haben Sie einen Tipp?
Antwort: Die Aralie ist sehr empfindlich gegenüber Staunässe. Die Pflanze wurde immer noch zu viel gegossen. Sie sollten sie jetzt trocknen lassen und die Wurzeln kontrollieren. Weist die Wurzel einen weißen Flaum auf, liegt hier kein Schaden vor. Dann könnte das Abwerfen der Blätter auf ein zu geringes Düngen zurückzuführen sein.
Karin H., Weißenfels: Meine 27 Orchideen sind klebrig und weisen braune Punkte auf. Was kann ich dagegen unternehmen?
Antwort: Das Klebrige Ihrer Orchideen weist auf einen Schildlaus-Befall hin. Schildläuse an Zimmerpflanzen lassen sich nur schwer bekämpfen, da die Tierchen gegenüber chemischen Mitteln so gut wie resistent sind. Tipp: Reichern Sie Wasser zu zehn Prozent mit Spiritus an. Tragen Sie die Lösung mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Stellen auf und lassen Sie sie trocknen. Dadurch wird die Wachsschicht der Läuse zerstört und Sie können die Orchideen anschließend mit Orchideen-Schädlingsfrei Lizetan AF spritzen. Auch das Behandeln mit Calypso wäre einen Versuch wert. Eine andere Möglichkeit wäre das Anwenden von Spruzit Orchideen Schädlingsspray. Allerdings sollten Sie zunächst an einer Pflanze ausprobieren, ob Orchideen das ölhaltige Mittel vertragen.
Bettina S., Aschersleben: Was kann ich tun? Nach der Blüte verlieren meine Orchideen die Blätter. Ich wässere sie einmal pro Woche.
Antwort: Machen Sie die Probe aufs Exempel und heben Sie den Topf an. Ist er zu leicht, würde das auf einen Feuchtigkeitsmangel hinweisen. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein. In der dunklen Jahreszeit ist der Stoffwechsel der Orchideen nicht mehr so aktiv, so dass nur alle zwei Wochen gewässert werden müsste. Auch nach der Blüte sollten Orchideen weiter gedüngt werden. Da der Dünger auch über die Blätter aufgenommen wird, empfiehlt es sich, in das Sprühwasser einige Tropfen Orchideen-Dünger zu geben.
Luise P., Wittenberg: Meine Kübelhortensie steht im Sommer im Freien, im Winter im Keller. Sie bildet keine Blütenstände mehr aus. Was empfehlen Sie?
Antwort: Sie können die Hortensie jetzt zurückschneiden. Generell sollten Kübelhortensien nach der Blüte so lange wie möglich im Freien bleiben. Anschließend werden sie auf zwei bis drei Augen zurückgeschnitten. Sie benötigen dann eine Kühlphase von zwei bis drei Monaten. In dieser Zeit kann die Hortensie im Keller kühl, auch dunkel, allerdings frostfrei stehen. Im Frühjahr kommt die Hortensie wieder ins Freie, treibt neu aus und blüht auch wieder.
Rudolph H., Eisleben: Bei meiner 1,20 Meter hohen Yukka gehen von unten die Blätter weg. Was tun? Kann ich auch den Stamm kürzen und die Pflanze neu ziehen?
Antwort: Das Abwerfen der Blätter weist auf ein Nässe beziehungsweise Lichtproblem hin. Yukka brauchen sehr viel Licht. Sie sollten im Winter nicht viel gegossen, sondern eher trocken gehalten werden. Wenn Sie sie verjüngen wollen: Schneiden Sie im Frühjahr den Stiel in 30 Zentimeter Höhe ab. Die Pflanze verzweigt sich wieder. Den abgeschnittenen Stiel lassen Sie ein, zwei Tage an der Schnittstelle abtrocknen, desinfizieren ihn mit Holzkohle und stellen ihn mit der Schnittstelle nach unten in Wasser. Hat er ausreichend Wurzeln getrieben, kann er als neue Pflanze in einen Topf gesetzt werden.
Günter P., Saalekreis: Wie vertreibe ich von meinem Topf-Oleander die Rote Spinne? Er steht jetzt im hellen Keller und die Blätter fallen ab.
Antwort: Oleander wird relativ oft von der Roten Spinne heimgesucht. Der Schädling sollte im Laufe des Jahres, spätestens im Herbst, mit Spruzit bekämpft werden. Die Spinnmilbe saugt die Blätter leer. Sie fallen ab.
Iris G., Sangerhausen: Meine Dattelpalme steht im Vorraum bei etwa 15 Grad. Jetzt sind einige Triebe in der Mitte schimmlig. Was tun?
Antwort: Schimmel deutet immer auf zu viel Feuchtigkeit hin. Gießen Sie sparsamer und vermeiden Sie Staunässe. Düngen sollten Sie jetzt nur alle vier Wochen. Die einzelnen schimmligen Triebe können Sie abschneiden. Und: Dattelpalmen mögen Erde mit Struktur und Drainage, verwenden Sie daher spezielle Erde für Palmen.
Waltraud G., Oberpfalz: Mein Usambaraveilchen blüht nicht mehr. Was raten Sie? Gießen und Temperatur entsprechen den Vorschriften.
Antwort: Usambaraveilchen sollten nicht unter 16 Grad Celsius stehen, und sie sind extrem nässe-, also wurzelempfindlich. Da Sie meinen, dass die Bedingungen hinsichtlich Gießen und Temperatur optimal sind, liegt nach Ihrer Schilderung wahrscheinlich ein Weichhautmilben-Befall vor. Das Zerstören der Blüten ist charakteristisch. Die Milben sitzen an den Peripherien der Wurzeln. Leider gibt es kein Mittel, um diese Tierchen zu bekämpfen.
Kornelia Noack und Dorothea Reinert notierten Fragen und Antworten.