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Mode Mode: Zwischen Mini und Military

17.02.2003, 14:34

Frankfurt/Main/dpa. - Superkurze Miniröcke und Cargohosen im Military-Stil, sportliche Trainingsjacken und verspielte Folkloreblusen: Die Mode spielt im kommenden Frühjahr und Sommer mit den Gegensätzen. «Auf der einen Seite gibt es den ganz starken Einfluss des Sportlichen, auf der anderen Seite steht der Ethno-Stil mit Bauernblusen und Volantröcken», beschreibt Elke Giese vom Deutschen Modeinstitut in Frankfurt die beiden Pole.

Geht es nach den Designern, mixt sich jeder nach Lust und Laune seinen individuellen Look aus den verschiedenen Richtungen. Als ein «Miteinander von Romantik, Exotik, Verspieltheit und Sportlichkeit» beschreibt beispielsweise die Firma Oui aus München ihre aktuelle Kollektion. «Das Outfit baut auf Kontrasten auf», heißt es auch beim Hersteller René Lezard aus Schwarzach (Bayern). So finden sich in der aktuellen Kollektion etwa sportliche Jogginghosen und Zipperjacken in edlen Materialien wie Seide und Wolle.

Der Italiener Giorgio Armani paart übergroße Cargo-Pants mit flatternden Tuniken und Blusen im Asia-Stil mit aufgebauschten, bunten Röcken. Karl Lagerfeld ergänzt für Chanel einen Blazer mit ultra-kurzen Shorts. Bei Farben geht es eher gedämpft zu: «Beige und Crème, viele Brauntöne, Schwarz und Grau», zählt Susan Wolf von H&M in Hamburg einige der wichtigsten Töne für die kommende Saison auf. Dazu kämen zurückhaltende Pastelltöne wie Lachs und Rosa, Blautöne, Orange, Rot und Rost sowie «ganz viel Weiß».

Die Modefarbe des Sommers findet sich sowohl beim Ethno- wie auch beim Sport-Look. Typisch für diese Ausrichtung sind laut Ute Lentfer vom Otto-Versand in Hamburg Cargo-Hosen, T-Shirts, Reißverschlussjacken und Kapuzenpullover.

In den unterschiedlichsten Spielarten feiert die Pumphose ihr Comeback. Bei Armani bauschen sich zum Beispiel übergroß geschnittene Exemplare im Cargo-Stil um die Beine. Bei René Lezard wird unter anderem auf exotisch anmutende Pluderhosen gesetzt, bei H&M finden sich bei vielen der so genannten Haremshosen Raffungen an der Seite.

Modischen Mut fordern die von vielen Designern propagierten ultrakurzen Röcke. «Der Minirock wird sich durchsetzen», ist Elke Giese überzeugt. Neben vielen Denim-Modellen gebe es auch knapp geschnittene Cargo-Versionen.

Etwas braver zeigt sich der Ethno-Look mit asiatisch inspirierten Jacken über Röcke und Blusen im Hippie-Folklore-Stil bis zum Safari-Look. Robuste Westen, Jacken und Shorts in Beige- und Sandtönen finden sich sowohl in den Herren- wie auch den Damenkollektion. Für Frauen gibt es aber auch knappere Outfits im Outdoor-Stil: Cerruti-Designer Istvan Francer etwa entwarf für den Safari-Look Kostüme mit auf Figur geschnittenen Jacken und kurzen Röcken.

Aber auch «Geishas» sind bei den Modemachern angesagt: «Wir haben sehr viele Sachen, die vom asiatischen Bereich inspiriert sind», sagt Susan Wolf. Daneben finden sich bei vielen Herstellern auch mit asiatisch anmutenden Blüten- oder Drachenmuster bedruckte und bestickte Blusen, Shirts und Kleider.

Dritte Spielart des Ethno-Looks ist der Folklore-Stil mit ausgewaschenen Jeans, Blümchenblusen und flatternden Tuniken. «Gesmokte Partien bei T-Shirts und Blusen, Häkelborten, Trompetenärmel, Lochmusterstrick und viele Schnürungen», zählt Ute Lentfer die typischen Merkmale auf. Bei H&M sollen zum Beispiel Perlen und Stickerien für eine «handgearbeitete Note» sorgen, Cerruti setzt zudem auf Fransen und Bänder.

Wichtigstes Material bleibt Jeans - nicht nur im Zusammenhang mit dem Hippie-Look: «Das Straßenbild wird davon beherrscht werden», sagt Elke Giese. Und auch die sonst eher für den Winter typische Strickjacken haben weiter Hochkonjunktur. «Auch die kleineren Jackentypen mit Reißverschluss liegen im Trend», so Giese - so ganz scheinen die Modemacher trotz Shorts und knapper Röcke doch nicht an einen durchgehend sonnigen Sommer zu glauben.