Möbelaufbau Möbelaufbau: Einzeilige Küche kann auch von Laien montiert werden

Köln/Frankfurt/Main/dpa. - Experten zufolge lässt sich die Arbeit häufig inEigenregie erledigen - allerdings sollte das nicht übereilt passieren.
«Eine einzeilige Küche kann ein versierter Heimwerker selbstaufbauen», sagt Eberhard Hoffmann, Schreinermeister und Trainer beider DIY Academy in Köln. «Bei komplizierten Formen um die Ecke sollteallerdings ein Fachmann hinzugezogen werden.» Denn zum Beispiel dasZusammensetzen einer Arbeitsplatte aus verschiedenen Elementen setzeeiniges an Erfahrung voraus. «Laien mit handwerklichem Geschickkönnen Küchen aufbauen», sagt auch Kai Hartmann von Ikea in Wallau(Hessen). Sie sollten aber überlegen, ob sie zumindest schwierigeArbeiten nicht doch lieber einem Fachmann anvertrauen wollen.
Am besten sei es, mit den Unterschränken anzufangen, rät Hartmann.Sie stehen meist auf verstellbaren Füßen, mit denen sich Unebenheitenim Fußboden ausgleichen lassen. Außerdem können die Möbelstücke damitauf die gewünschte Höhe eingestellt werden. Steht die Zeile, wird dieArbeitsplatte zugeschnitten und auf die Unterschränke montiert. «Siedienen dann als Arbeitsbühne für das Montieren der Oberschränke.»
In die häufig mehrere Zentimeter dicke Arbeitsplatte müssenAusschnitte für die Spüle und das Kochfeld geschnitten werden. Damitder Heimwerker sauber arbeiten kann, werden bei vielen Spülen undKochfeldern Schablonen mitgeliefert, erläutert Hoffmann von der DIYAcademy. Die Einschnitte werden mit einer Stichsäge gemacht.
Als Einstieg für das Sägeblatt muss mindestens ein Loch vorgebohrtwerden, sagt Walter Laubengaier vom Werkzeughersteller Bosch inStuttgart. Soll eine rechteckige Form ausgeschnitten werden, wird ambesten in allen vier 90-Grad-Winkeln ein Loch gebohrt. Damit dieArbeit leicht vorangeht, empfiehlt Laubengaier eine Stichsäge mitPendelhub. Sie sei «aggressiver» als andere Sägen.
Besonders genau muss beim Anbringen der Oberschränke gearbeitetwerden. Denn sie müssen nach dem Einräumen von Tassen, Tellern oderGläsern schwer tragen. «Eine mangelhafte Montage kann dazu führen,dass sich der komplette Schrank löst», warnt Andreas Kardinal von denFischerwerken in Waldachtal (Baden-Württemberg). Je nachdem, ob dieWand aus Kalksandstein, Beton oder Leichtbausteinen besteht, gilt es,die richtigen Dübel für die Befestigung auszuwählen. Am kniffligstenist das Anbringen laut Kardinal an Ständerwänden aus Gipskarton.
«Oberschränke können an einzelnen Haken oder an Leisten aufgehängtwerden», erläutert Hoffmann. Die Auswahl hänge von den Vorgaben desHerstellers ab. Aber auch exakte Bohrlöcher sind für das sichereAnbringen von Oberschränken notwendig. «Für Beton sollte immer einBohrhammer benutzt werden», sagt Walter Laubengaier. Dagegen darf beigemauerten Wänden auf keinen Fall eine Bohrmaschine miteingeschaltetem Schlagwerk benutzt werden: Bei modernen Lochziegelnkönne dieses die Stege zerschlagen und große Löcher hinterlassen.
Schließlich werden die Fronten mit Scharnieren an die Möbelstückemontiert. «Mit Hilfe der Scharniere, auch Topfbänder genannt, könnender Abstand und die Neigung der Fronten zum Korpus richtig justiertwerden», erklärt Eberhard Hoffmann. Damit sei jedoch mancherHeimwerker überfordert.
Ein Thema für sich ist das Installieren der Elektrogeräte. Modellemit Stecker wie Kühlschränke und Dunstabzugshauben sind kein Problem.«Dagegen muss beim Anschluss von Elektroherden immer eine Fachkrafthinzugezogen werden», sagt Klaus Jung vom Fachverband fürEnergie-Marketing und -Anwendung (HEA) in Frankfurt. Denn die Herdehaben keine Steckdose, sie müssen mit mehreren Kabeln ansLeitungsnetz angeschlossen werden und sind meist mit drei Sicherungenabgesichert. «Wird hier beim Anschließen etwas verwechselt, kann diesaufgrund des Starkstroms sehr gefährlich werden.»