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Mitarbeitersuche Mitarbeitersuche: Headhunter vermitteln nicht nur Manager

Von Verena Wolff 25.09.2006, 09:53
Gute Headhunter sind Branchenkenner: Sie suchen Kandidaten, die möglichst genau ins Anforderungsprofil passen. (Foto: dpa)
Gute Headhunter sind Branchenkenner: Sie suchen Kandidaten, die möglichst genau ins Anforderungsprofil passen. (Foto: dpa) Jens Schierenbeck

Berlin/Bad Homburg/dpa. - Passgenauigkeit - das ist eines der wichtigsten Ziele der modernen Kopfjäger. Headhunter oder «ExecutiveSearch Berater», wie sie sich inzwischen nennen, sind bei Firmen undaufstrebenden Mitarbeitern gleichermaßen beliebt. Denn die Beratersuchen Bewerber präzise und in vergleichsweise kurzer Zeit aus.

Auch wenn ihr Image bisweilen negativ ist und ihre Anfragenmitunter etwas nebulös - die Jobvermittlung durch Executive SearchBerater ist weit verbreitet: «Der Mittelstand ist genauso unser Kundewie ein DAX-Unternehmen», sagt Richard Fudickar, Vorstand derVereinigung Deutscher Executive-Search-Berater (VDESB) und Partnerbei der Unternehmensberatung Boyden International in Bad Homburg.

Dabei werden aufstrebende Hochschulabsolventen ebenso vermitteltwie Manager mit jahrelanger Berufserfahrung. «Die Märkte sindunübersichtlich geworden und gute Mitarbeiter das Kapital einesUnternehmens überhaupt», schreiben die Headhunter Silke Strauß undRainald Krumpa in ihrem Ratgeber «Karrierestrategie Headhunter».

Bei den Unternehmen werde eine Art Jagdinstinkt geweckt, wenn esdarum geht, neue und gute Mitarbeiter ins Boot zu holen, meint auchKarriereberater Jürgen Hesse aus Berlin. «Die Firmen vermeiden mitdem Engagement von Personalberatern den Streuverlust, den sie durchAnzeigen haben», beschreibt Fudickar das Engagement pragmatisch.

Branchenkenntnis ist die wichtigste Ressource für den ExecutiveSearch Berater, sagt Fudickar. «Typische Kandidaten haben mehrereJahre Berufserfahrung, sind oft in einer Führungsposition oderausgewiesene Spezialisten.» Auch wenn ein Anruf eines Headhuntershäufig mit einem Satz wie «Können Sie jetzt sprechen...?» beginnt -bei den Vermittlungen handelt es sich keinesfalls umNacht-und-Nebel-Aktionen. «Das ist schlicht eine outgesourcteDienstleistung.»

Doch die Branche ist groß und wegen der nötigen Diskretion auchein bisschen unübersichtlich. «Schwarze Schafe gibt es überall, aberes liegt auch in der Verantwortung der Angerufenen, sich über dieSeriosität des Angebots zu informieren», sagt Fudickar. «Bei derKontaktaufnahme sollte man einen Termin vereinbaren, an dem man inRuhe telefonieren kann.» Der Berater umschreibt dann die Aufgaben derStelle, für die er sucht.

Nachdem ein Berater Bewerbungsunterlagen angefordert hat, wird erin sein Büro zum Gespräch laden. «Informationen über den Bewerber undseine Unterlagen gibt der Berater erst nach diesem Gespräch und nurmit dessen Zustimmung an den Klienten weiter», sagt Fudickar.

Mit dem Anruf eines Headhunters geht oft ein Karrieresprung einher- doch niemand muss auf einen solchen Anruf warten. Erfolgverspricht, Netzwerken und Karriereplanung selbst in die Hand zunehmen. «Wer eigeninitiativ ans Werk geht, sollte sich zunächst einenÜberblick über die Branche verschaffen», raten Strauß und Krumpa.

Anhand einiger Kriterien lässt sich die Flut von Anbieterneinschränken. «Die Internationalität der Beratung kann wichtig sein,aber auch die Marktposition und das Renommee», sagt Fudickar. Nebender direkten Kontaktaufnahme kann man auch ein anonymes Stellengesuchaufgeben. «Und wer bei einem Berater einmal einen guten Eindruckhinterlassen hat, kann sich auch für die Zukunft Chancen ausrechnen.»