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Mit Kuppel oder Kamin: Wie es unter dem Dach heller wird

Von Eva Neumann 25.02.2008, 08:20

Berlin/dpa. - Aus manchen düsteren Dachkammern lassen sich vergleichsweise schnell und einfach lichtdurchflutete Wohnräume schaffen: Giebelverglasungen, Dachflächenfenster, Gauben, Lichtbänder, -kuppeln oder -kamine machen es möglich.

Welches Glaselement geeignet ist, hängt allerdings nicht nur von den eigenen Wünschen und finanziellen Möglichkeiten, sondern auch von baurechtlichen und technischen Aspekten ab.

«In der Landesbauordnung sind Baurecht und Brandschutz geregelt», erläutert der Innenarchitekt Daniel Steps aus Berlin behördliche Vorgaben. Dort finden sich zum Beispiel Vorschriften zu Mindestabständen zwischen Fenster und Giebelwand, zu Fluchtwegen oder zur Fenstergröße: «In vielen Bundesländern muss die Fensterfläche ein Zehntel der Raumfläche betragen.» Die zweite rechtliche Ebene ist der kommunale Bebauungsplan: Nicht überall sind beispielsweise Gauben zulässig.

«Eine Dachsanierung ist eine Veränderung der Außenhülle des Gebäudes und meist auch der Nutzung. Diese ist in den meisten Kommunen genehmigungspflichtig», sagt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller in Frankfurt am Main. Diese Genehmigung muss durch einen Vorlageberechtigten, also einen Planer oder Architekten, eingeholt werden. Seine Einbeziehung macht auch aus praktischen Gründen Sinn: Immerhin wird die Gebäudehülle geöffnet - entsprechende Vorsicht ist geboten.

Wenn vorhanden, bedeutet eine Verglasung der Giebelwand meist wenig Aufwand. «Hier können ganz normale Fenster eingebaut werden, die sich gestalterisch gut in das Fassadenbild einpassen», sagt Steps. Die Alternative ist eine Flächenverglasung.

Soll das Tageslicht durch eine schräge Dachfläche kommen, sind Dachflächenfenster eine günstigste Variante mit einer sehr hohen Lichtausbeute. Voraussetzung ist allerdings eine Schräge von mehr als 25 Grad. Bei Dachfenstern mit Aufkeilrahmen wird das Fenster um rund zehn Prozent steiler als das Dach und damit zusätzlicher Raum gewonnen. «Schwingfenster ermöglichen eine gute Belüftung, lassen sich leicht öffnen und reinigen. Ausstellfenster hingegen erlauben einen Austritt», erklärt Tschorn.

In kleinen Räumen mit niedrigem Kniestock und einer geringen Dachneigung schaffen Gauben Raum für einen aufrechten Gang. Und wenn das Licht von den Gebäudeseiten nicht bis in die Raummitte reicht, ist Abhilfe von oben gefragt - zum Beispiel durch eine Lichtkuppel. «Auch wenn Architekten runde Formen lieben - rechteckige Kuppeln haben eine deutlich höhere Stabilität und sind für den Handwerker leichter einzubauen», erklärt Thomas Hegger, Geschäftsführer des Fachverbandes Tageslicht und Rauchschutz in Detmold.

Ein ungenutzter Dachboden über dem zu belichtenden Raum wird durch einen Lichtkamin überwunden: Das Tageslicht fällt durch eine Acrylglaskuppel auf dem Dach in eine oben offene Röhre und wird am unteren Ende durch eine Streulinse gleichmäßig im Raum verteilt. Die Ausbeute ist dabei besonders hoch, wenn die Röhre innen mit einer reflektierenden Schicht versehen ist.