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Messe Messe: Die Mode ist reif für eine neue Richtung

Von Susanne Riese 02.02.2004, 18:02

Düsseldorf/dpa. - Die Hitchcock-Schönheiten führen uns in dennächsten Mode-Winter. Der gepflegte, aber lässige Look von GraceKelly, Cary Grant und Co. soll das Sportive und gewollt Verschlisseneder letzten Saisons ablösen. Beispiele für die neue Formalität in derMode zeigt seit Sonntag die CPD woman-man in Düsseldorf. Rund 50 000Fachbesucher informieren sich an drei Messetagen über die Trends fürHerbst und Winter 2004/2005, die mehr als 2000 Aussteller auf derweltgrößten Modemesse präsentieren.

Bei der Rückkehr zum Formellen sind Brüche erlaubt: Das feineKostüm von Grace Kelly und Kim Novak wird mit einem schmalenLedergürtel gebunden, rustikale Strickpullis setzen einen Kontrapunktzur strengen Anzughose, die kleine Chanel-Jacke - schon jetzt derheimliche Hit der Saison - passt auch zur Jeans.

Unübersehbar ist der Trend zur Figurbetontheit. Experten wie ElkeGiese vom Deutschen Mode Institut und Peter Paul Polte, Chefredakteurder «Textilwirtschaft», sagen einen Silhouettenwandel voraus. DieLinienführung wird insgesamt schmaler und schlichter, der neue Stilzeigt sich markant und klar konturiert: gerade Schultern, engeTaillen, lange Beine in hautengen Leggins und Bleistift-Hosen. DazuGehröcke, weite Mäntel oder hüftkurze Blazer.

Inspirationen aus der Biker- und Skimode zeigen sich im etwassportlicheren Bereich. Dazu gehören enge Hosen mit wattierten Knienund Blousons mit breiten Strickbündchen. Schmeichelnde Marlene-Hosenmachen der nicht für jede Frau tragbaren Röhrenhose Konkurrenz, wobeiauch diese im Vergleich zu den 80ern gemäßigt und dank Stretchanteilwesentlich bequemer zu tragen ist.

Bei den Röcken erregt der Mini zu bunten Strumpfhosen, Stiefelnund Stulpen das meiste Aufsehen. Superkurz zeigen sich Röcke beimCollege-Look mit Falten oder als Kilt, mit neuen Verschlussarten undTaschen. Ansonsten weicht die bisherige Verspieltheit mit Zippern,Taschen und funktionalen Details einer reduzierten Sachlichkeit.

Bewegung kommt in Stoffe und Oberflächen: Tweed gehört zu denbevorzugten Stoffarten, die mit groben Strukturen und noppigen Garnenspielen. Salz&Pfeffer-Optik, Fischgrat, Nadelstreifen, Karos undHahnentritt bringen maskuline Züge ins Spiel. Sie werden ergänztdurch glatte High-Tech-Materialien, glänzendes Leder, Lack undJerseys. Wollmäntel und -jacken mischen wieder mit im winterlichenModebild, das weiter auch von Daunen, Pelz und Parker bestimmt wird.

Eine «frische Farbigkeit» sagen die Anbieter der Saison voraus.Auf der Basis verschiedener Grau- und Brauntöne sowie Schwarz-Weiß-Kontrasten setzen Knallfarben wie Rot, Gelb, Pink und Aquatönewirkungsvolle Akzente. Männer halten sich dagegen gedeckt in Schwarz,Terrakotta, Marone, Anthrazit und vielen dunklen Blauvarianten.

Auch bei der Herrenmode ist eng in: Shirts, Pullis und Hemden sindauf Figur geschnitten, Anzüge zeigen sich scharf konturiert.«Entspannte Eleganz» nennen die Modeexperten die neue Richtung. DieMode für Ihn, nun zum dritten Mal auf der CPD vertreten, machtbereits rund 35 Prozent des Messeangebots aus. «Im Bereich Manswearsind alle markenstarken Unternehmen vertreten», sagte CPD-SprecherinMargit Jandali.