Männernode Männernode: Kragen-Fragen für den Herrn

München/Köln/dpa. - Das gilt im Büroebenso wie in der Freizeit. Und in sämtlichen Situationen kommt esvor allem auf eines an: «gut angezogen» nicht mit «zugeknöpft» zuverwechseln.
Bei einem Hemdkragen haben vor allem zwei Dinge Einfluss auf dieWirkung, erklärt Bernhard Roetzel, Experte für Herrenmode undBuchautor aus Köln: «Wichtig ist zum einen die Frage, wie weit dieKragenenden voneinander entfernt stehen beziehungsweise wie weit siezurückgeschnitten sind.» Zum anderen geht es um die Höhe des Kragens,die bestimmt, wie viel vom Hals bedeckt wird.
Mit einem Blick auf die Stellung der Enden lassen sich auch diebeiden hier zu Lande wichtigsten Hemdkragen unterscheiden: der Kent-und der Haifischkragen. Beim Kent sind die Enden mehr oder wenigerspitz und bilden zusammen mit dem Krawattenknoten in etwa eingleichschenkliges Dreieck. Beim Haifisch - oft kurz «Hai» genannt -sind sie dagegen weit zurückgeschnitten.
Wer im Büro oder am Verhandlungstisch eine gute Figur machen will,entscheidet sich laut Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Modeinstitutin Köln am besten für ein Hemd mit Haifischkragen: «Die weitzurückgeschnittenen Enden vermitteln Offenheit, und darum geht es jain Gesprächssituationen.» Ein Kentkragen mit seinen eng beieinanderliegenden Enden wirke dagegen häufig «zugeknöpft». Auch Moritz vonBülow, Geschäftsführer der Modemesse «Munich Fashion Fair» inMünchen, rät fürs Geschäftsleben zum «Hai».
Was die Höhe betrifft, empfiehlt von Bülow einen Kompromiss: «Einmittleres Maß ist das, was ankommt. Der Kinnbereich sollte bis zumAdamsapfel aus dem Hemd herausschauen.» Gerd Müller-Thomkins weistallerdings darauf hin, dass sich mit einem vergleichsweise hohenKragensteg eine gewisse Eleganz ausstrahlen lässt.
Wenn es um das Outfit für die Zeit nach Feierabend geht, kommt derKent ins Spiel: «Er ist in Deutschland nach wie vor der am häufigstenverkaufte Kragen», sagt Bernhard Roetzel. Gefragt seien derzeit vorallem schmale Formen, erläutert Dietrich Metzger vom VerbandDeutscher Modedesigner (VDMD) in Würzburg.
Allein die dritte wichtige Kragenform - der Button-Down mit denKnöpfchen an den Enden - sollte dem Freizeitoutfit vorbehaltenbleiben. «In den USA war das ursprünglich ein Business-Hemd, aber inEuropa gilt es eher als sportlich», erklärt Roetzel.
Auf die Frage, was - abgesehen vom Sakko - über dem Hemd getragenwird, gibt es für die Fachmänner im Moment vor allem eine Antwort:ein vergleichsweise enger Pullover mit V-Ausschnitt. Von Bülowempfiehlt nicht zu weit ausgeschnittene Varianten. «Das geht etwa biszum dritten Knopf.» Ob die Kragenenden aus dem Ausschnitt«herausschauen», bestimmen die Größe des Kragens und der eigeneGeschmack. Über die Schulterteile des Sakkos werden sie aber bessernicht geschlagen.