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Lifestyle Lifestyle: Spielend in die Ehe

31.01.2002, 09:43

Frankfurt/Main/dpa. - «Man muss bei der Organisation einer Hochzeitsfeier und derAuswahl der Partyspiele die Interessen aller Generationenberücksichtigen», rät Eckart Bücken aus Alenboste in der LüneburgerHeide, Autor eines Buches über Hochzeitsspiele. Eine Hochzeitvorzubereiten erfordert viel Diplomatie, sagt Michaela Zeller vomHochzeitsservice «Marriage Day» in Frankfurt. Spiele könnten helfen,den steifen Rahmen einer Feier auflockern. «Sie dürfen eine Feieraber nicht dominieren», schränkt Bücken ein. Auch sollte niemand zumMitmachen gezwungen werden.

«Wer nicht spielen will, darf sitzen bleiben», so Zeller. Um dieGäste nicht zu überrumpeln, empfiehlt sie, Spiele laut und deutlichanzukündigen - am besten mit einer kurzen Geschichte, um die Neugierder Gäste zu wecken. Oft sind es aber auch die Hochzeitsgäste, diedas Paar mit Spielen überraschen wollen. Buchautor Bücken rät, einenFreund oder Bekannten als Zeremonienmeister auszusuchen. Der könnedann die verschiedenen Ideen sammeln und bei der OrganisationAufgaben verteilen. Am besten sei es, diesen mit Namen undTelefonnummer bereits in den Einladungskarten zu nennen, sagtMichaela Zeller.

Ein Problem ist es oft, die beiden Familien des Ehepaares, diesich meist nicht kennen, zusammenzuführen. Dazu empfiehlt MichaelaZeller eine Hochzeits-Ralley: Nach dem Essen könnten zufälligzusammen geloste Gästepaare losgehen, um etwa gemeinsam einenBlumenstrauß für das Brautpaar zu sammeln. In diesem ungezwungenenRahmen kämen sie sich oft schnell näher.

Ein Klassiker unter den Hochzeitsspielen ist die «Reise nachJerusalem». Stefan Cordes, Programmierer aus Düsseldorf, hat imvergangenen Jahr geheiratet und nun unter dem Stichwort «Hochzeit»auf seiner Homepage (http://www.adr.de) Beschreibungen vonHochzeitspielen gesammelt: Die «Reise nach Jerusalem» bietet er inverschiedenen Varianten an. So könnten etwa 12 Stühle im Kreisaufgestellt werden. 13 Gäste tanzen zur Musik um die Stühle. Sobalddie Musik stoppt, müssen sie sich einen Platz suchen. Einer bleibtüber und scheidet aus. Danach wird ein Stuhl entfernt und die ganzeProzedur beginnt erneut - bis nur noch ein Gast übrig bleibt.

Ausgeschiedene müssen dann jeweils eine von insgesamt 12 Kartenziehen. Auf jeder Karte steht der Name eines Monats und einebestimmte Aufgabe. «Der Betreffende muss dann etwa im September mitdem Paar einen Drachen steigen lassen oder es im Dezember zumSchlittschuhlaufen einladen», erklärt Cordes.

Michaela Zeller warnt jedoch vor zu großem Ehrgeiz: «Auf einerFeier, die ein Kollege organisiert hatte, gab es böses Blut, als zweiDamen um einen Stuhl tanzten und die eine der anderen den Stuhl beimHinsetzen wegzog.» Danach herrschte Krisenstimmung und die Feierstand auf der Kippe, berichtet sie.

Generell bedarf es einer Portion Fingerspitzengefühl, Spiele ineine Feier einzubauen. Michaela Zeller rät, einen günstigen Zeitpunktabzuwarten: «Wenn die Luft raus ist und sich Langeweile breit macht.»Auf keinen Fall sollte gute Stimmung mit Spielen unterbrochen werden,sagt sie. «Wenn sich die Gäste amüsieren und gut unterhalten,dann erleben sie bereits eine tolle Feier!»