Künstliche Kamine Künstliche Kamine: Ein Hauch Romantik aus der Steckdose
Gaienhofen/dpa. - "Anfangs waren diese künstlichen Kaminfeuer so kleine Plastikhäufchen, in denen eine Glühbirne drin war, sich ein Rädchen drehte und dadurch ein Schattenspiel erzeugte", erklärt Peter Hennlein, Inhaber der Firma Alraundesign in Gaienhofen (Baden-Württemberg), die sich auf Elektrokamine spezialisiert hat. Doch mittlerweile sei die Technik so ausgereift, dass der Flammeneffekt nahezu täuschend echt sei. Und mit dieser technischen Entwicklung sei auch die Nachfrage gestiegen.
"Elektrische Kamine liegen absolut im Trend", sagt Jürgen Köhne, Chef der Firma "Köhne Ausstellungen oHG" aus Hannover. "Ich habe selbst zu Hause beides, einen echten Kamin und dort, wo das nicht geht, unter dem Dach, einen künstlichen." Letzterer gebe nicht nur schönes Licht, sondern sei auch eine ansprechende Dekoration. Doch elektrische Kaminfeuer können mehr als nur lustig flackern. Ein integrierter Heizlüfter sorgt bei den meisten Modellen für die dazugehörige Wärme - in mehreren Stufen verstellbar, ohne Ruß, Qualm und die lästige Holz- oder Brikettschlepperei. "Viele Leute legen sogar ihren echten Kamin still", so Peter Hennlein. Wenn man statt dessen ein künstliches Feuer entfache, spare man sich das mühsame Putzen, und ungefährlicher als offene Flammen sei es sowieso.
Der Stromverbrauch variiere allerdings stark - je nachdem, ob man damit heize oder nicht: Der Feuereffekt allein benötige etwa 80 bis 120 Watt, vergleichbar mit einer starken Glühbirne, der Heizlüfter jedoch bis zu 2 000 Watt. "Das rentiert sich eigentlich nur in der Übergangszeit oder als Zusatz zur normalen Heizung", sagt Hennlein. Die Preisspanne ist groß: Während Baumärkte mit Angeboten um rund 100 Euro aufwarten, muss der Käufer bei einem Fachhändler wie Alraundesign mit fast 1 000 Euro rechnen. Unterschiede gibt allerdings nicht nur bei den Preisen, sondern auch in der Verarbeitung der Geräte. Die Palette reicht vom schlichten Gusseisenofen bis hin zum Marmorsims. Verschieden ist zudem die Qualität des Flammeneffekts. "Wenn es so aussehen soll wie ein offenes Feuer, muss man mehr Geld ausgeben", rät Erich Jeske, Sprecher bei Neckermann.
Von der Sicherheit her gebe es bei den Modellen bisher keine Bedenken, stellt Christian Michaelis von der Verbraucherzentrale Stuttgart fest. Und wer sich mit der Sinnestäuschung abfinden könne, für den sei ein elektrischer Kamin vom ökologischen Standpunkt her die bessere Lösung. Echte Kamine seien Energieverschwender. Trotzdem ist auch der Stromverbrauch des Heizlüfters nicht gerade gering. "Für die Seele reicht deshalb ein Modell ohne Heizlüfter, die Füße kann man sich auch anders wärmen", so Michaelis.