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Kühle Luft Kühle Luft: Raumklimaanlagen helfen gegen Sommerhitze

Von Stephanie Hoenig 08.06.2004, 16:32
Ferngesteuerte Temperatur. (Foto: dpa)
Ferngesteuerte Temperatur. (Foto: dpa) Stiebel Eltron

Wetzlar/Holzminden/dpa. - Als Einstieg in die Klimatisierung der Wohnung werden dabei besonders in Hitzeperioden verstärkt mobile Klimageräte gekauft, die je nach Bedarf von Raum zu Raum verschoben werden können. «Raumklimageräte funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie Kühlschränke», sagt Christian Elbracht vom Hersteller Buderus in Wetzlar in Hessen.

Sie kühlen und entfeuchten die Raumluft. Ein Befeuchten der Luft wie bei einer konventionellen Voll-Klimaanlage finde jedoch nicht statt. Einige Geräte hätten zusätzlich eine Heizfunktion, was insbesondere in der Übergangsperiode nützlich sein könne.

Käufer können zwischen mobilen und fest installierten Raumklimaanlagen wählen. «Beide Varianten gibt es als so genannte Kompakt- oder Splitgeräte», erläutert Michael Birke vom Hersteller Stiebel Eltron in Holzminden in Niedersachsen. Bei kompakten Raumklimageräten seien alle Komponenten des Kältekreislaufs in einem einzigen Gerät vereinigt. Splitgeräte dagegen sind in zwei Teile - Innen- und Außengerät - aufgeteilt, die durch Leitungen miteinander verbunden sind.

Raumklimaanlagen produzieren wie ein Kühlschrank Wärme, die nach außen abgeführt werden muss. «Bei mobilen kompakten Raumklimageräten reichen ein gekipptes Fenster beziehungsweise ein oder zwei Durchlässe nach außen, um Wärme und Feuchtigkeit über einen oder zwei Schläuche abzuführen», meint Birke.

Bei mobilen Splitgeräten sind Innen- und Außengerät durch flexible Leitungen miteinander verbunden. Auch hier reichen ein gekipptes Fenster oder ein Spalt in der Terrassentür, um das Außengerät draußen auf dem Balkon oder der Terrasse zu platzieren. Bauliche Veränderungen seien nicht notwendig. Abgeführt werden könne die Wärme bei mobilen Splitgeräten vom Innen- und Außengerät aber auch durch einen Durchbruch in der Wand, so Birke.

«Bei allen Kompaktanlagen und mobilen Splitgeräten liegt der Kompressor der Anlage im Zimmer und verursacht Lärm», berichtet Elbracht. Anders sei dies in der Regel bei fest installierten Raumklimageräten. Hier liegt der Kompressor außen, so dass es zu keiner Belästigung komme. Bei fest installierten Splitgeräten lassen sich zudem mehrere Innengeräte an ein Außengerät anschließen. Entsprechend der Anzahl spricht der Fachmann von Mono- oder Duo-Anlagen.

Vom schnellen Kauf einer Raumklimaanlage im Baumarkt rät der Fachverband für Energie-Marketing und -Anwendung in Frankfurt ab: «Es gibt viele Systeme, die bei falschem Einsatz nicht den gewünschten Effekt erzielen.» Eine kompetente Beratung könnten Interessierte im Fachhandwerk der Bereiche Elektro-, Sanitär- Heizung und Lüftungsinstallation und Klimaanlagenbau erhalten. «Marken-Klimageräte gibt es ab 1000 Euro aufwärts», sagt Birke.

Doch es gibt auch Kritik an den elektrischen Raumkühlern. «Aus energetischen Gründen sind sie wenig empfehlenswert, da sie zusätzlich Strom verbrauchen», urteilt Nicole Pillen von der Deutschen Energie Agentur in Berlin. Hohe Raumtemperaturen ließen sich auch durch Lüften oder Verschatten mit Sonnenschutz wie Markisen vermeiden. Falls Baumängel wie eine fehlenden Dämmung schuld an der Raumhitze sind, sollte zuerst mit dem Vermieter über bauliche Maßnahmen gesprochen werden. Dies habe zudem den Vorteil, dass keine Folgekosten für Energie zum Herunterkühlen anfallen.