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Kontraste Kontraste: Kiefern und Gräser schmücken Heide

Von Helga Daberkow 25.10.2002, 14:38

Halle/dpa. - Heidepartien im Garten werden meist von den rosa und rot blühenden Pflanzen bestimmt. Zwar sorgt die richtige Artenwahl aus Besen-, Grau- und Winterheide (Calluna vulgaris, Erica cinerea und Erica carnea) für einen fast das ganze Jahr hindurch währenden Flor. Kontraste setzen oft Koniferen - Kiefer und Säulenwacholder. Auch Vogelbeere und Ginster sind im Heidegarten beliebt.

Besonders zierlich ist der Heideginster (Genista pilosa), der höchstens 50 Zentimeter Höhe erreicht. Zu leuchtend gelben Polstern entwickelt sich der Steinginster (Genista lydia). Beide wirken lieblicher als der straff aufrechte Besenginster (Genista germanica).

Aber auch Gräser wirken dekorativ. Das Moor-Pfeifengras (Molinia caerulea) passt ideal. Genauso gut fügen sich Seggen und Schwingel dazu, wie die Heidesegge (Carex ericetorum) oder der graublaue Schafschwingel (Festuca ovina 'Blaufuchs'). Wer Platz hat, darf auch das schöne Chinaschilf in die Heidefläche setzen, etwa die silbrig-weißen Wedel der Sorte "Kleinen Fontäne" oder die bis zu 2,30 Meter mächtige "Silberfeder".

Unter den Blütenstauden stehen die blau und weiß blühenden an erster Stelle. Die rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) hebt sie ihre intensiv blauen Glöckchen zierlich über die Heidekräuter empor. Sie neigt allerdings zum Wuchern.

Eine Alternative ist die Rapunzelglockenblume (Campanula rapunculus), die in eleganten, bis zu 50Zentimeter hohen Rispen blüht. Die Dalmatinische Glockenblume (Campanula portenschlagiana) bildet mit Blüten übersäte Polster, die bereits im Frühjahr den noch grünen Heidegarten beleben und eine zweite Blüte zur Heidezeit hervorbringen.

Pflanzliche Kostbarkeiten sind die Enziane. Herbstenzian (Gentiana sino-ornata) und Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) lieben die gleichen leicht sauren Böden wie die Heide. Der Lungenenzian will allerdings feucht stehen und könnte in einem kleinen "Moorauge" seinen Platz finden.

Nicht nur mit der silberweißen Blüte, sondern auch durch das silbergraue Laub eignen sich die Perlkörbchen (Anaphalis mageritacea oder Anaphalis triplinervis) als Heidebegleiter. Ebenfalls silberweiß ist der Eindruck, den das Katzenpfötchen vermittelt. Die rasenartig wachsenden Pflanzen tragen aufrechte Blütenstiele, die bei Antennaria dioica var. borealis weiß, bei Antennaria dioica 'Rubra' rot blühen. Filigran schweben die weißen Blüten der Graslilien (Anthericum liliago) über der Heidefläche. Ähnliche Effekte lassen sich mit der Myrtenaster (Aster ericoides) erzielen.

Eher gedämpftes Gelb kommt vom Gelben Fingerhut (Digitalis lutea), der die Heidefläche elegant überragt. Auch das Johanniskraut (Hypericum polyphyllum) und das Silberfingerkraut (Potentilla argentea) mischen auf niedriger Höhe mit. Erstaunlich gut sehen die rosa und rötliche Blüten zwischen die Heide aus.<$7> Heidenelken (Dianthus deltiodes) machen das schon mit ihrem Namen deutlich. Ihr Rot spielt ein wenig ins Violett. Sie blüht bereits im Juni, und nur der letzte Flor trifft noch mit der Besenheide zusammen. Der Sandthymian (Thymus serpyllum) nimmt im Juni und Juli mit seinen rosa Polstern das Heiderot bereits vorweg. Später legt er den Heidekräutern einen grünen Teppich zu Füßen.

Weniger häufig finden Rosen den Weg in den Heidegarten, obwohl die Kartoffelrose (Rosa rugosa) sich sogar auf mageren Sandböden ausgesprochen wohl fühlt und Sorten wie 'Dagmar Hastrup' oder 'Polareis' durchaus edel wirken. Genauso selten werden Heidel- und Preiselbeeren gepflanzt. Dabei wird auch derjenige, der keine Beeren pflücken möchte, an ihrem klaren Grün zwischen den Heidesträuchern seine Freude haben.