Knappes Budget Knappes Budget: Wohnung im Miniaturformat
Hamburg/gms. - Die Miete für Wohnraum ist - besonders inBallungsräumen - oft sehr teuer. Studenten, Wohnstarter, aber auch Familien mit knappem Budget müssen sich deshalb meist mit kleinen Wohnungen begnügen. Doch ein winziges Zuhause funktional einzurichten ist nicht ganz einfach: Das Mobiliar soll den Grundbedürfnissen Schlafen, Wohnen und Essen dienen und möglichst nach einem Umzug auchin einem größeren Domizil Verwendung finden können.
Bereits 42 Quadratmeter reichen nach Berechnungen der schwedischen Möbelhauskette Ikea für zwei Erwachsene und ein Kind aus. Um jeden Millimeter zu nutzen, müssen dabei allerdings einige Tricks beachtet werden: Damit die Wohnung optisch als Einheit wirkt, streicht man alle Wände mit der gleichen Farbe. Auch der Boden sollte überall dengleichen Belag haben. Raum wird geschaffen, indem die ganze Wand als Staufläche genutzt wird. Möbel mit zwei Funktionen, etwa ein Bettsofa, sind ideal.
«Das Problem Platzmangel in kleinen Wohnungen lässt sich mit einer Bettcouch entschärfen», sagt Sabine Böhm vom Hersteller ligne roset in Gundelfingen (Baden-Württemberg). Nicht nur für Gäste, sondern auch als Dauerlösung bieten die Hersteller inzwischen verschiedenste Modelle an. Bei ligne roset sei das Schlafsofa «Multy» inzwischen einKlassiker, sagt Böhm. Entscheidend dafür seien die leicht zubedienende Mechanik, ein Lattenrost für die Matratze und hoher Sitzkomfort. Das Sofa gebe es als Drei-, Zwei- oder Einsitzer. Das Bettzeug kann in einem zusätzlichen «Schlafsack» verstaut werden.
Eine andere Möglichkeit, in beengten Räumlichkeiten das Nachtlager tagsüber unsichtbar zu machen, sind Klappbetten. Sie werden hoch geklappt und haben dann das Aussehen von Schrankfronten. «Angeboten werden Klappbetten für Einzelpersonen, aber auch als Doppelbetten in160 und 180 Zentimetern Breite», sagt Dominik Renz vom Hersteller Hülsta in Stadtlohn (Nordrhein-Westfalen). Besonders in kleinen Wohnungen oder Appartments bietet es sich an, Klappbetten in Schrankwandsysteme zu integrieren.
In kleinen Wohnungen mangelt es oft an Stauraum für Kleidung, Unterlagen oder Bücher. «Eine gute Möglichkeit hier Ordnung zu schaffen, sind maßgefertigte Einbauschränke», sagt Julia Greven vonder Firma Cabinet Schranksysteme in Kerpen (Nordrhein-Westfalen).Solche Schränke können eine ganze Wand abdecken, in Nischen eingebaut werden oder sogar als Raumteiler dienen. Schiebetüren gibt es passend zur jeweiligen Umgebung in verschiedenen Materialien. Schiebetürenkönnen auch solo in Appartments als Raumteiler genutzt werden, etwa um einen Schlafraum abzutrennen. Auch die Küche kann mit Schiebetüren versteckt werden, etwa dann, wenn dort nach dem Kochen Unordnung herrscht.
In Küchen kleiner Wohnungen ist Stauraum oft Mangelware.Zusätzlichen Platz schaffen zum Beispiel doppelreihige Oberschränke.Oben könne man dann alles verstauen, was Kinder nicht in die Hand bekommen sollten.
In Fluren werden meist Mäntel, Jacken, Schuhe, Schirme, Taschen und andere Dinge untergebracht, die zum Fortgehen benötigt werden. Je weniger Platz, desto größer ist der Zwang, nur das Wichtigste im Flur zu haben, lautet eine Faustregel. Dielen-Möbelstücke sollten mehrere Funktionen in sich vereinen, rät Doris Haselmann aus Nürnberg, die für die Stiftung Warentest aus Berlin das Buch «Möbelkauf» (ISBN 3-931908-53-4, 18 Mark) geschrieben hat. So können etwa ein Ablagetisch und ein Spiegel kombiniert sein.
Sehr schlank geworden sind mittlerweile Schuhschränke mitKlappfächern, die durch ihre geringe Tiefe viel Platz sparen. Beachtet werden sollte beim Kauf, dass Schuhe ab Größe 46 in gängigen Klappenfächern oft quer gelegt werden müssen. Auch schwere Winterstiefel seien für manche Klappschuhschränke zu hoch. Um Schuhputzzeug unterzubringen, sei eine Schublade sinnvoll.