Kleidung zur Loveparade: Viel Haut als Hingucker
Dortmund/dpa. - Wenn am 19. Juli die Wagen mit wummernden Bässen durch die Straßen Dortmunds ziehen, sieht man, wie andere die Frage beantwortet haben: Was zieht man eigentlich im 18. Jahr der Loveparade an?
Ist es der Stringtanga, sind es die puscheligen Kunstfellstiefel in Pink, die Hose im Tigerlook? Und kann man eigentlich den Fummel vom letzten Jahr nochmal auspacken? Ja, man kann, und alle ziehen an, was sie wollen, sagt Ronald Hitzler. Der Professor von der Uni Dortmund beobachtet seit Jahren die Raver-Szene und kann - im Gegensatz zu den Veranstaltern der Parade - daher auch die Klamottenfrage beantworten.
«Alle schrillen Styles quer durch die letzten 15 Jahre findet man auf der Loveparade», sagt Hitzler. Da werde es deutlich schwieriger, aufzufallen. Wer fotografiert oder gefilmt werden will, um abends in der Tagesschau zu landen, muss «sich gründlich Gedanken machen, was er anzieht». Eine ziemlich sichere Möglichkeit sei, wenig anzuziehen, also viel Haut zu zeigen. Was angesichts der Tatsache, dass bis in die Nacht hinein getanzt wird, allerdings recht kühl werden kann. «Die meisten sind so vernünftig, Kleidung anzuziehen, mit der sie das durchhalten können.»
Überhaupt liefen viele Raver ziemlich normal herum - nur sind das eben nicht diejenigen, die auf den Zeitungs- und Fernsehbildern landen. Laut Hitzler handelt es sich dabei aber oft um die wirklich coolen und in der Szene wichtigen Menschen. Sich für die Parade schrillen Fummel anzuziehen, gelte schon seit Jahren nicht mehr als cool. «Das haben die damals gemacht, um zu provozieren. Aber heute wird das ja schon erwartet», sagt er. Und das führe dazu, dass viele ganz normale Sachen tragen.