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Klassiker Klassiker: Am Trenchcoat kommt keiner vorbei

Von Kai Portmann 10.05.2005, 15:20

Berlin/Hamburg/dpa. - Ganz abgemeldet war er nie, denn er ist ein Klassiker. Doch richtig in Mode kommt der Trenchcoat erst jetzt wieder.

War es im Herbst und Winter der Wollmantel, der nach Jahren in der Versenkung sein Comeback in der Modewelt feierte, ist es im Frühjahr und Sommer der leichte «Wettermantel», den die Designer zum Muss der Saison erklären. Ebenfalls aktuell sind knapp geschnittene Jacken, die in der wärmeren Jahreshälfte wieder kürzer ausfallen.

Seine Renaissance verdankt der Trenchcoat dem Trend zum «neuen Angezogensein», sagt Elke Giese, Trendexpertin des Deutschen Mode-Instituts (DMI) in Berlin. Nach Jahren legerer Sportlichkeit laute nun die Devise wieder «Kleider machen Leute». Für die Mode bedeutet diese Rückbesinnung auf Bekanntes die Hinwendung zu Klassikern: Erst war es die Chanel-Jacke, nun ist es der Trenchcaot.

Ob in femininen Glanzmaterialien wie Seide, Satin oder Lack, mit viel Farbe oder mit Mustern wie Burberry-Klecksen oder Pucci-Drucken, im Schnitt der fünfziger, sechziger oder achtziger Jahre: Die Schauen der großen Modedesigner boten unzählige Formen des Trenchcoats. «Der Trenchcoat kommt in allen Varianten», sagt Petra Claeßens, Präsidentin des zweiten Deutschen Modeinstituts mit Sitz in Krefeld.

Doch nicht nur in seiner Reinform mit Sturmriegel, Trenchpassen, Revers oder Doppelknopfverschluss wird der Trenchcoat in Frühjahr und Sommer seinen großen Auftritt haben. «Noch wichtiger ist, dass er als Impulsgeber für den Sportswear-Bereich zur Kenntnis genommen wird, um dreiviertel lange, gegürtete Hemdenjacken, Anoraks und Parkas und vor allem Blousons neu aussehen zu lassen», heißt es beim DMI.

Der Schnitt der Modelle aus dem Otto-Katalog erinnert zum Beispiel an die sechziger Jahre: Doppelknopfleiste und Riegel am Rücken sind hier unerlässlich. Kurzmäntel von gelb bis pink mit geblümtem Innenfutter gibt es für die, die es etwas knalliger mögen. Auch die Anbieter junger Mode setzen auf den Trenchcoat. «Ein wichtiges Outdoor-Modell», lautet die Einschätzung bei Hennes & Mauritz in Hamburg. Auf Taille und Hüfte geschnitten sind die Damenmodelle.

Was für den Trench gilt, ist auch die Regel für die Jacke: Schmal und kurz muss sie im Frühjahr und Sommer 2005 sein. «Kurzjacken und Spenzer kommen wieder», sagt Petra Claeßens. Bolero-Jäckchen werden groß in Mode sein. Taillierte Jacken, kragenlos oder mit Hemdkragen, geben die Richtung an. Dazu seien «Kostüme toll», empfiehlt die Expertin eine mögliche Kombination. Auch die weiten und beschwingten Röcke für Frühjahr und Sommer sind eine ideale Ergänzung. Wer lieber Hosen anzieht, komme mit Reiterhosen, die in den Stiefeln getragen werden, oder dem Gegenteil - der weiten «Marlene-Hose» - gut zurecht.

«Die sommerliche Farbpalette aus Sand, Erde, Meer, Himmel und Sonne, sattgrünem Laub und Gras und leuchtender Blumenpracht», haben die Designer bei Hennes & Mauritz ausgewählt. Hugo Boss aus Metzingen (Baden-Württemberg) setzt auf Weiß, Creme, Sand und Rosé, doch daneben kommen auch Sonnenblumengelb und Hyazinth, strahlendes Türkis, Moosgrün, Anthrazit und Schwarz zur Geltung.