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Kinder für den Garten begeistern Kinder für den Garten begeistern: Naschgarten für die Kleinen

Von Tina Edler 10.06.2015, 08:33
Kinder im Garten
Kinder im Garten Andreas Stedtler Lizenz

Halle (Saale) - Heimlich durch Omas Garten schleichen. Es duftet nach Sommer, nach frischem Obst und Gemüse, Bienen schwirren umher. Und hin und wieder verschwinden im Handumdrehen ein paar Erdbeeren oder Erbsenschoten im Mund. Wer hat nicht solche Erinnerungen an die eigene Kindheit? Die ersten „Schritte“ in der neuen Welt des Gartens sind für Kinder daher spannend und aufregend.

Um so wichtiger ist es, dass Eltern mit ihren Kindern jeden Arbeitsschritt im heimischen Garten und selbst beim Pflanzen auf dem Balkon durchgehen, erklärt Petra Menze, Schulpädagogin an der Grundschule Allstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz). „Wir Erwachsenen zeigen den Kindern was zu tun ist und wie. Von den Großen lernen, lautet daher die Devise im Garten.“ Dazu gehören auch die grundlegendsten Arbeitsanweisungen: Angemessene Gartenbekleidung tragen, Arbeitshandschuhe verwenden und der richtige und fachliche Umgang mit Gartengeräten muss erklärt werden.

Lerneffekt im Garten

Ebenso steht aber auch die Motivation bei Kindern im Vordergrund. „Kinder wollen nicht nur im Garten arbeiten, sondern auch lernen was mit den Pflanzen am Ende passiert“, sagt Menzel, die an der Grundschule den Schulgarten betreut. Erdbeeren, Tomaten und Kräuter eignen sich besonders gut, um Kindern zu zeigen, dass ein Garten zwar mit viel Arbeit verbunden ist, das spätere Naschen des eigen Angebauten aber eine noch viel größere Belohnung darstellt.

Damit diese Motivation auch aufrecht erhalten bleibt empfiehlt es sich rasch wachsende und blühende Pflanzen zu verwenden. Menzel gibt zudem den Tipp, wer mit Kindern intensiv gärtnern möchte, sollte nicht allein auf große Erträge einzelner Sorten beim Anbau setzen, sondern eher auf Vielfalt. „Wir pflanzen auch kleine Mengen Mangold und Rhabarber, damit die Kinder zusätzlich die verschiedenen Arten kennenlernen.“ Damit die Aufteilung der unterschiedlichen Gemüse- und Blühpflanzen auch gut gelingt, eignet es sich, mit Sand eine dünne Spur im Beet zu streuen, bevor die Pflanz- oder Saatreihe gesetzt werden. „Das macht es für Kinder einfacher die Abstände besser einzuhalten“, erklärt die Pädagogin. Auch schnellwachsende Gemüsesorten wie Radieschen eignen sich als Markierungsmaßnahme. Eine Mischunbepflanzung aus Blumen, Obst, Kräutern und Gemüse hat zudem den positiven Nebeneffekt, dass die Pflanzen sich selbst helfen. Sie fungieren gegenseitig als Schädlingsbekämpfer und machen damit den Einsatz von chemischen Mitteln fast überflüssig. Menzel rät generell bei der Arbeit mit Kindern im Garten auf den altbewährten Komposthaufen als Düngemittel zu setzen. „Außerdem lernen die Kinder dabei , wie wichtige kleine Helfer wie Regenwürmer, die im Kompost leben, für die Natur sind.“

Gummibärchen- und Schokoladen-Blumen

Der breitgefächerte Pflanzenmarkt bietet mittlerweile neben den altbekannten Stars wie Erdbeeren und Himbeeren auch neue Pflanzen. Sie duften herrlich fruchtig und vermitteln den großen und kleinen Gärtnern ein Gefühl als würde man seine Nase tief in die Tüte mit Süßigkeiten stecken. So wie die Gummibärchen-Blume, die, verreibt man ihre gelben Blütenköpfe, einen ungewöhnlichen Duft verströmt. Ebenso für kleine Gärtner interessant, ist die Schokoladenblume. Sie verströmt besonders bei starker Sonneneinstrahlung den Duft von Vollmilchschokolade. Alternativen sind die tiefrot blühende Schokoladen-Kosmee und die Schokoladen-Minze. Letztere wird zum Beispiel auch gerne zu Nachspeisen mit Schokolade gegessen. Das kann auch Schulgärtnerin Menzel bestätigen. Sie selbst baut mit den Kindern auch unterschiedliche Minzarten an, um später daraus beispielsweise Tees zu machen.

Manch Pflanze riecht aber nicht nur nach leckeren Speisen und Getränken, sie schmecken auch so. Das Cola-Kraut ist dafür ein gutes Beispiel. Bei Köchen ist es auch beliebt zum Würzen von Fleisch und Fisch. Der Name und Duft ist auch bei der Mohnbrötchenblume oder der Lakritz-Tagetes Programm. Die Tagetes schmeckt gut in Süßspeisen, Salaten oder lässt sich für Tees nutzen. (mz)