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Kind macht Rechtschreibfehler: Nicht ständig korrigieren

12.11.2008, 14:37

Augsburg/dpa. - Macht ein Kind viele Rechtschreibfehler, halten sich Eltern trotzdem besser mit Korrekturen zurück. Denn Kritik belaste immer die Beziehung, schließlich sei es für niemanden angenehm, kritisiert zu werden.

Das sagt die Pädagogin Cornelia Rehle von der Universität Augsburg. Das gelte vor allem dann, wenn ein Kind einen Brief oder eine Notiz für die Eltern schreibt. «Da würde ich nie korrigieren.» Schließlich handele es sich um einen kommunikativen Akt. «Es ist sehr lieb, wenn das Kind den Eltern eine Nachricht hinterlässt.»

Laut Rehle bringt es wenig, Sohn oder Tochter nur zu sagen, wie ein Wort richtig geschrieben wird. Die Annahme, dass Kinder fertige Wörter speichern und später abrufen können, sei überholt. Tut sich ein Kind mit der Rechtschreibung schwer, gilt es zunächst nach den Gründen zu suchen. «Man muss gucken, welche orthografischen Regeln das Kind beherrscht und wo es Probleme gibt», sagte Rehle. Hat es Schwierigkeiten mit der Groß- und Kleinschreibung oder mit Endungen? Darauf müssten die Hilfen abzielen. Allerdings ist es für Eltern schwer, diese Analyse vorzunehmen. Deshalb sollten sie sich besser an einen Lehrer wenden und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, dem Kind Hilfen zu zeigen. Weiß es beispielsweise nicht, wie «Fahrradreifen» geschrieben wird, könnten Mutter oder Vater gemeinsam mit ihm im Wörterbuch nachschlagen, so Rehle.