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Kältemechatroniker Kältemechatroniker: Damit Quark und Käse frisch bleiben

Von ANGELIKA RÖPCKE 16.04.2010, 08:00

MÜNCHEN/DPA. - Diese Experten hießen früher Kälteanlagenbauer. Die Ausbildungsverordnung wurde jedoch vor drei Jahren reformiert, der Beruf umbenannt.

Mechatroniker für Kältetechnik kümmern sich um alles, was mit Kühlen zu tun hat. Sie arbeiten in Supermärkten an den Kühltruhen, damit Quark, Käse und Co. frisch bleiben, aber auch in großen Kühlhäusern, Server- oder Büroräumen. "Es ist ein Beruf, bei dem man sehr viel unterwegs ist", sagt die Berufsberaterin Gertraud Wurm von der Agentur für Arbeit in München. Arbeit mit dem und für den Kunden sei hier das A und O. Klimaanlagen gibt es mittlerweile fast überall - ob in Bussen, Hotelzimmern oder Krankenhäusern. Das bedeutet für den Mechatroniker für Kältetechnik viel Abwechslung im Berufsalltag. Gefragt ist sowohl handwerkliches Geschick als auch technisches Verständnis. "Es geht nicht nur ums Reparieren, sondern auch um die Montage", erklärt Gertraud Wurm. Zudem braucht man Menschenkenntnis und soziale Kompetenz. Schließlich hat der Mechatroniker fast täglich Kundenkontakt. Umweltfragen müssen ebenso im Blick behalten werden - Klimaanlagen brauchen viel Energie.

Während der Ausbildung befassen sich die Jugendlichen mit ganz verschiedenen Themen. Dazu gehören nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn Steuerungs- und Regelungstechnik, Klimatechnik, Netzwerktechnik und Systemsteuerung durch Computer, aber auch Umweltschutz und Sicherheit. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Die Ausbildungsbetriebe setzen mindestens einen Hauptschulabschluss voraus. "Wer Abitur hat, ist ein Jahr eher fertig", sagt Peter Bachmann vom Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks in Siegburg bei Bonn. Neben Spaß im Umgang mit Menschen sollten die angehenden Mechatroniker für Kältetechnik sich auch für die Arbeit am Computer interessieren. Vielseitigkeit sei gefragt, um je nach Kundenwunsch die Planung zu übernehmen, die Geräte aufzustellen und später auch zu warten. Meistens bedarf es individueller Lösungen, Kühlanlagen sind oft Unikate. Das können zum Beispiel Anlagen sein, die bei der staubfreien Computerchip-Produktion eingesetzt werden, sagt Bachmann. Aber auch in Betrieben, wo Energie eingespart werden soll, kommen die Kühlexperten zum Einsatz. Interesse für Physik, Chemie und Mathe ist gefragt. "Der Mechatroniker kümmert sich auch darum, dass in Operationssälen die Luft keimfrei ist", erklärt Bachmann. Die Arbeit gilt als anspruchsvoll, die Nachfrage nach Fachkräften als hoch, sagt Bachmann. Azubis hätten gute Aussichten, eine Stelle zu finden. "Es ist ein Beruf, wo gute Kräfte gebraucht werden", betont Wurm.