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Gut beraten Karriere-Coaching: Tipps für die Suche nach seriösen Profis

Um im Job weiterzukommen, können Coaches helfen. Doch in einem großen Angebot den Richtigen oder die Richtige zu finden, ist nicht einfach. Worauf man bei der Suche achten kann.

Von dpa 13.10.2025, 07:00
Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis können dabei helfen, den passenden Coach zu finden.
Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis können dabei helfen, den passenden Coach zu finden. Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

Uslar - Sich im eigenen Job weiterentwickeln oder beruflich etwas ganz anderes in den Blick nehmen - der konkrete Weg kostet Überlegung und Überwindung. Coach oder Coachin können da hilfreich sein. „Jeder König hatte früher einen Unterstützer oder Berater“, sagt Martin Pichler.

Auf Empfehlungen setzen

Doch wie jemanden finden, der oder die passt und seriös ist? Denn „Coach“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung, jeder und jede kann sich im Grunde unabhängig von der Qualifikation so nennen. Martin Pichler ist Autor des Buches „So finden Sie den passenden Coach“ und rät zuerst einmal dazu, auf Empfehlungen zu setzen, etwa aus dem Bekanntenkreis.

„Am besten ist nachzufragen, welche Glühbirnen beim Coaching angegangen sind, welches Aha-Erlebnis man hatte“, sagt der Autor. Denn ein guter Coach könne durch subtiles Nachfragen Erkenntnisse wecken. Wer sich beim eigenen Arbeitgeber weiterentwickeln möchte, kann sich auch in der Personalabteilung erkundigen.

Bei Coachingverbänden suchen

Darüber hinaus empfiehlt Pichler, die Verzeichnisse großer Coachingverbände zu nutzen. Das sind beispielsweise der Deutsche Bundesverband Coaching (DBVC), der Deutsche Verband für Coaching und Training (dvct), die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv) oder die International Coaching Federation (ICF).

„Nicht alle guten Coaches sind in Verbänden, aber das ist ein Hilfskriterium“, sagt der Autor. Wer fündig geworden ist, sollte sich auf der Homepage der Coaches über deren Referenzen und Arbeitsweise informieren. Entscheidend sei dann aber das persönliche Gespräch.

Erstgespräch sollte kostenlos sein

Hellhörig sollte laut Pichler machen, wenn ein erstes Kennenlerntreffen nicht in jedem Fall kostenlos sei, also auch dann, wenn Klient oder Klientin sich danach gegen das Coaching entscheiden. „Man sollte darauf achten, dass diese erste kostenlose Stunde irgendwo schriftlich vermerkt ist, ob in einer Mail oder auf der Homepage“, so der Autor.

Er rät auch davon ab, schon zu Beginn ein ganzes Paket an Stunden zu buchen und dieses im Voraus zu bezahlen. Ebenso wenig könnten Lehrvideos individuelle Gespräche ersetzen.

Führen und Fordern

Dass zwischen Coach und Coachee die Chemie stimmt, ist unabdingbar. Gleichzeitig sollte ein Coach führen können. „Er oder sie muss nett sein, muss aber auch fordern“, sagt Pichler. Dazu gehöre, schwierigen Themen nicht auszuweichen oder Verhaltensweisen zu hinterfragen.

„Ich würde jedem misstrauen, der suggeriert, dass Veränderungen einfach sind“, sagt der Buchautor. „Veränderungen sind anstrengend. Man muss raus aus der Komfortzone.“ Genau dabei könne gutes Coaching aber helfen.