Jetzt Blumen für den Frühling mit Stecklingen vermehren
Bonn/dpa. - Blumennachwuchs für den nächsten Frühling lässt sich sehr gut mit Stecklingen auf der eigenen Fensterbank ziehen. Der August sei eine besonders gute Zeit für das Vermehren von Engelstrompeten oder Hortensien, sagte Franz Beckers von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn.
Von allen krautigen Pflanzen, wie zum Beispiel Geranien, Fuchsien oder Oleander, können Stecklinge genommen werden. Dabei ist es wichtig, dass die Mutterpflanzen keine Schädlinge haben und nicht welken.
Stecklinge wachsen laut Beckers am besten in ungedüngter Anzuchterde. Auch ein Gemisch aus normaler Torferde und Sand eigne sich. Für Einzelpflanzen sollte der Topf einen Durchmesser von etwa acht Zentimeter haben. «Je kleiner der Topf, desto besser für den Einzelsteckling», sagte Beckers. In größere Töpfe mit etwa zwölf Zentimeter Durchmesser können drei bis vier Stecklinge gesetzt werden. Daneben gibt es auch spezielle Anzucht- oder Multiplatten, ähnlich wie Eierkartons, die einzelne Kammern für Stecklingen haben.
«Der Steckling darf nicht zu groß sein», erläutert der Pflanzenexperte. Zwei Blattpaare mit Pflanzenspitze reichen aus. Nach dem Einsetzen in die Erde muss der Topf gründlich gewässert werden. Eine etwa ein Zentimeter dicke Sandschicht über der Anzuchterde erhöht die Standfestigkeit des Stecklings und schützt ihn vor Pilzen. Ein besonderer Tipp des Spezialberaters für Haus und Kleingarten: einen durchsichtigen Plastikbeutel über den Topf stülpen und mit einem Gummi unten am Topf abdichten. So entsteht ein interner Wasserkreislauf mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, und der Steckling muss drei Wochen nicht gegossen werden.
Der beste Standort ist nach Ansicht des Experten die Fensterbank an Nord- oder Westfenstern. Die direkte Sonne sei unbedingt zu vermeiden. Nach etwa drei Wochen hat der Steckling eigene Wurzeln getrieben. Nun können die Ecken des Plastikbeutels aufgeschnitten werden, damit sich die junge Pflanze langsam an das Raumklima gewöhnen kann. Zwei Tage später kann dann vorsichtig der Beutel entfernt werden. In der Regel muss der Steckling nicht mehr umgepflanzt werden.