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Instagram-Hit  Instagram-Hit "The way we met": Das sind die schönsten Kennenlern-Geschichten aus dem Netz

Von Rebecca Erken 11.08.2016, 10:06
Wie die Liebe anfängt und wie man ihre Gründungsgeschichte erzählt – das kann auch viel über die Beziehung aussagen.
Wie die Liebe anfängt und wie man ihre Gründungsgeschichte erzählt – das kann auch viel über die Beziehung aussagen. imago stock&people

Manchmal ist da nur ein Blick, der einen streift. Manchmal ein Satz, den man nicht vergisst. Oder eine Geste, die das Leben aus den Angeln hebt. Die Liebe kann auf eine Million verschiedene Arten beginnen – besonders bleibt der Anfang allen Glücks immer. Davon zeugt der Instagram-Account „The way we met“, übersetzt: „Wie wir uns kennenlernten".

Aller Liebe Anfang

Brooklyn Sherman hat die Instagram-Seite und das entsprechende Blog initiiert. Seit mehr als einem Jahr sammelt die 28-Jährige Kennenlern-Geschichten von Paaren und zeigt deren Fotos. 342.000 Follower hat der Account inzwischen, 347 Geschichten hat sie seither geteilt. „Ich war immer eine hoffnungslose Romantikerin, die es liebt, über Beziehungen zu sprechen“, sagt die junge Frau aus L.A. Täglich erreichen sie nun Einsendungen von Menschen, die den Zauber des Anfangs mit anderen teilen wollen. Dabei bietet ihr Projekt allen, die den Glauben an die Liebe verloren haben, Grund zur Hoffnung.

Baseballer verliebt sich auf den ersten Blick

Da ist zum Beispiel die Geschichte des Softball-Spielers, der sich mitten in einem Spiel in Ruth verliebt, die am Spielfeldrand steht.  „Ich habe ihren Blick aufgefangen, lächelte und zwinkerte ihr zur“, erzählt er. „67 Jahre, 10 Kinder und mehr als 50 Enkel und Urenkel später ist es erstaunlich zu sehen, was wir für eine Geschichte geschaffen haben – und das nur, weil zwei Menschen sich ineinander verliebten.“

Auf einmal sitzt der Mann fürs Leben auf der WG-Couch

Eine junge Brünette erzählt, wie sie nach einer zerbrochenen Beziehung aus ihrem WG-Zimmer tritt und auf der WG-Couch einen blonden Unbekannten sitzen sieht. „Ich wusste sofort, dass das mein zukünftiger Ehemann sein würde“, sagt sie. Das Interesse beruht auf Gegenseitigkeit, jedenfalls flirten die beiden eine Stunde miteinander. Aber anstatt einfach nach ihrer Telefonnummer zu fragen, ruft der Unbekannte auf dem Rückweg seine Mutter an, um ihr mitzuteilen, dass er gerade die Frau getroffen habe, die er heiraten werde.

Schließlich findet er über den Mitbewohner doch die Telefonnummer der Auserkorenen heraus – und die beiden landen fünf Monate nach ihrer unwirklichen Couchbegegnung vor dem Trauaalter. Inzwischen ist das Paar 13 Jahre verheiratet, hat vier Kinder, eine Tochter und drei Söhne. „Ich habe mein Leben nie als Märchen gesehen, aber die Begegnung mit meinem Mann war sicher magisch.“ Ihr Tipp für eine gute und lange Ehe: „Ein Date zu Zweit. Jede Woche. Gesetzlich vorgeschrieben. So viel günstiger und spaßiger als eine Scheidung.”

Die Woodstock-Ikonen, die niemals Hippies waren

Sherman erzählt auch die Geschichte des weltberühmten Woodstock-Paars Bobbi and Nick Ercoline, die, ohne es zu merken, während des Festivals fotografiert werden – und so nicht nur auf einem Platten-Cover landen, sondern zu Ikonen der Hippie-Ära werden, ohne jemals Hippies gewesen zu sein. Bobbi arbeitete in einer Bank und Nick hatte einen Job in der Baubranche. Zwei Jahre nach dem Foto haben die beiden geheiratet – und sind heute, fast 47 Jahre später, immer noch zusammen.

Simbabwer liebt Australierin: eine Liebe gegen alle Widerstände

Dass Liebe keine Grenzen kennt, zeigt die Story einer Australierin, die sich im Park bei Mondschein tanzend in einen Mann aus Simbabwe verliebt, ohne seinen Namen zu kennen, ohne je mit ihm gesprochen zu haben.

Sie lernt Fini kennen und lieben, der, wie sich schließlich herausstellt, gerade im Begriff ist, während eines Studienaufenthalts im selben Krankenhaus zu arbeiten, wie sie. Doch die Beziehung der beiden stößt auf viele Widerstände – auch aus dem engsten Umfeld. „Ich habe (sogenannte) Freunde verloren, die ignorante Vorurteile hatten und unsere Beziehung missbilligten, dann drohte Fini eine Abschiebung aufgrund von Komplikationen mit seinem Visum“, berichtet sie. „Aber mit jedem Hindernis rückten wir näher zusammen: Wir wussten, dass unsere Liebe es wert war, um sie zu kämpfen.“

Nach Orlando: Ein Kuss unter Männern oder Die Liebe als Protestform

Viele Geschichten verdeutlichen, dass es immer noch nicht egal ist, wen man liebt – auch die von Sid und seinem Partner, die sich während ihres sozialen Engagements kennenlernen. Bei der Pride-Parade in LA küssen sie sich angesichts eines wütenden homophoben Mobs – und werden von vielen Paaren nachgeahmt.

„Es war einfach unsere Art zu sagen: Niemals mehr. Wir werden nicht in Angst leben oder verstecken, wer wir sind.“ Kurz davor waren beim Attentat von Orlando 49 Menschen in einem Club gestorben, der bei Homosexuellen sehr beliebt war. „Wir küssten uns für jedes einzelne dieser Opfer, die niemals mehr in der Lage wären, ihre geliebten Menschen noch einmal zu küssen.“ (rer)