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In die Jahre gekommen In die Jahre gekommen: Wenn Küchen altern

26.11.2001, 09:09

Pforzheim/gms. - Solche in die Jahre gekommenen Einbauküchen - einst für mehrerezehntausend Mark maßgeschneidert angeschafft - müssen aber nichtkomplett auf dem Müll landen. «Es geht darum Werte zu erhalten», sagtMichael Schreiber von den VKG-Küchenpartnern in Pforzheim, einemeuropäischen Zusammenschluss von Küchenstudios. Habe sich eine Kücheüber eine lange Nutzungsdauer bewährt, könne diese wirkungsvollrenoviert werden. Neu eingebaut werden können nicht nur Kühlschrankoder Herd, sondern auch Spüle, Arbeitsplatte oder Relingsystem.

Arbeitsabläufe könnten zudem durch ökonomisch und ökologischoptimierte Geräte, nachträglich eingebaute Auszüge oder Ecklösungenverbessert werden. Zusätzlichen Komfort bringe ein verbessertesLichtkonzept am Arbeitsplatz. Sinnvolle Abfalltrennung werdeerleichtert, wenn der kleine Abfalleimer und die meist zahlreichenprovisorischen Trennboxen durch ein nachträglich eingebautesMülltrennsystem ersetzt würden.

«Der Wunsch nach Modernisierung und Renovierung einer Küche wirdoft durch ein defektes Elektrogerät ausgelöst», sagt Petra Poppe,Sprecherin der Organisation «Der Kreis» in Leonberg(Baden-Württemberg), ein Zusammenschluss von Küchenspezialisten.«Eine Modernisierung lohnt sich immer, wenn die Küche nicht innerhalbder nächsten Jahre ausgetauscht werden soll und die Geräte eingewisses Alter erreicht haben», sagt Poppe. Für einen Tausch spreche,dass Geräte heutiger Bauweise in der Regel energiesparender und damitwirtschaftlicher seien.

«Großgeräte wie Geschirrspüler, Herd und Kühlschrank halten in derRegel 10 bis 14 Jahre» sagt Sonja Kley vom Fachverband fürEnergie-Marketing und -Anwendung (HEA) in Frankfurt. Falls einälteres Elektrogerät defekt ist, sollte der Küchenbesitzer prüfen, obsich eine Reparatur noch lohnt. Teure Kundendienstanfahrten könne mansich oft durch einen gezielten Anruf vorab ersparen. Denn durchgenaues Beschreiben des Defektes könnten die Fachleute nicht seltenschon die Fehlerquelle einkreisen und mögliche Kosten abschätzen. Beider Kalkulation, ob eine Reparatur noch sinnvoll sei, sollten derursprüngliche Kaufpreis und die mutmaßlichen Reparaturkosten einerNeuanschaffung gegenüber gestellt werden.

«Einbaugeräte sind genormt und passen in der Regel in die Nischedes Vorgängers», erläutert Kley. Beim Neukauf eines Geschirrschülersoder eines Kühlschrankes müsse der Käufer allerdings wissen, ob seineKüche mit Unterbaugeräten oder integrierten Geräten ausgestattet ist.Integrierte Geräte sind daran zu erkennen, dass sie hinter denFronttüren der Küche verschwinden.

Küchen sind auch Moden unterworfen. Manche Besitzer werden mit derZeit ihrer Küche überdrüssig, selbst wenn sie noch gut erhalten undtechnisch funktionsfähig ist. Um relativ kostengünstig eine neueOptik zu erhalten, bieten einige Hersteller und Küchenstudios dasAuswechseln lediglich der Fronten der Küchenmöbel an. Der vorhandeneKorpus der Möbel bleibt bei solchen Lösungen erhalten. Dies erspartzudem Dreck und Arbeit im Vergleich zur Montage einer komplett neuenKüche.

«Ein Frontenaustausch ist nicht unbedingt ratsam», sagt dagegenHeike Hannemann von Poggenpohl in Herford (Nordrhein-Westfalen). DennFronten und Korpus von Küchenmöbeln seien in der Regel so ausgelegt,dass sie gleich lange halten. Heute plane keiner mehr eine Küche fürein ganzes Leben. Nach etwa 20 Jahre sollte man über die Anschaffungeiner neuen Einbauküche nachdenken.