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Ideen zum Fest Ideen zum Fest: Von klassisch bis kunstvoll

Von Melanie Brandl 20.11.2002, 09:37
Kunstvolle Falten ersetzen üppige Schleifen- bei Verpackungen geht der Trend derzeit zu einem eher schlichten Stil. (Foto: Martina Hochstein/dpa/gms)
Kunstvolle Falten ersetzen üppige Schleifen- bei Verpackungen geht der Trend derzeit zu einem eher schlichten Stil. (Foto: Martina Hochstein/dpa/gms) Martina Hochstein

Möhrendorf/dpa. - Die Krawatte für den Schwiegervater und die Spielzeuge für die Kinder sind besorgt, aber der Vorweihnachtsstress geht jetzt erst richtig los. Denn die vielen Präsente sollen auch noch möglichst individuell, optisch ansprechend und dem Zeitgeist gemäß verpackt werden. Das kann sich, je nach Größe und Form, durchaus schwierig gestalten, und auch die Auswahl aus Folien, Papieren, Schleifen und Bändern fällt dem Laien nicht immer leicht.

«Nichts ist schlimmer als ein Bärchenpapier mit Blümchenschleife», sagt Martina Hochstein aus Möhrendorf (Bayern), Autorin mehrerer Bücher zum Thema Geschenkverpackungen. «Deshalb rate ich dazu, stets mit uni gefärbtem Material zu arbeiten.» Weihnachten dominiere dabei der klassische Komplementärkontrast von rot und grün.

Der Trend gehe weg von gemusterten, bunten Einbänden mit großen Schleifen und viel Schnickschnack hin zu einem schlichteren und puristischeren Stil, bestätigen auch Großhändler wie Carl-August Büning von der Firma Re della Carta in Münster: «Besonders gefragt sind zur Zeit neben dem Standardangebot silbrig-graue Farben und Naturtöne in creme-beigen Schattierungen.»

Schillernde Hochglanzfolien und Lackpapiere sind fast vollständig aus dem Sortiment verschwunden - «in» sind vielmehr Naturprodukte. Das gilt auch für Accessoires. »Wir haben beispielsweise Zimtstangen im Sortiment, die man als Abrundung mit in das Band knoten kann», so Carl-August Büning. «Das ist dann nicht nur eine optische Abrundung, sondern auch eine für die Nase, weil der Zimt sofort Gedanken an einen typischen Weihnachtsduft auslöst.»

Kein Wunder also, dass sich zunehmend auch Designer wie Irene Löffel mit diesem Thema beschäftigen. Die gelernte Buchbinderin kombiniert in ihrer Werkstatt für Papierkreationen in Utzstetten (Baden-Württemberg) Origamifaltkunst mit selbst entworfenen Schachteln und Dosen. «Ich konzentriere mich momentan auf diesen Bereich, weil da besonders viele Anfragen kommen», sagt sie. «Am liebsten sind mir Spezialaufträge, wenn jemand nur eine vage Vorstellung hat, was er zu einem bestimmten Anlass haben will.» Dazu einwickele sie dann kleine «Objektgeschichten».

Wem die eigens entworfene Dose zu teuer ist, der muss selbst kreativ werden. Und das sei auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel oder zwei linken Händen kein Problem, so Martina Hochstein. Gerade Alltagsmaterialien wie Zeitungspapier oder Werbeprospekte könnten, kombiniert mit einem passenden Band, hübsch und zugleich witzig wirken - je nach Aufdruck. Besonders einfach sei die Verpackung für einen Ring: «Sie kaufen eine Schachtel Pralinen, nehmen eine davon raus, essen sie und legen den Ring hinein. Das kann wirklich jeder.»

Ob in Naturpapier gewickelt, in eigens entworfener Dose verstaut oder als Pralinenschachtel getarnt - eines sollte laut Hochstein immer vermieden werden: die altmodische, geringelte «Schillerlocke». «Dieses schreckliche Gekräusel von einfachem Geschenkband verwendet man seit Jahren nicht mehr. Das ist absolut out», sagt die Expertin.