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Höhe des Taschengeldes mit Kindern offen besprechen

07.08.2007, 12:13

Hannover/dpa. - Beim Taschengeld sollten Eltern sich nicht nur an pauschalen Beträgen orientieren, sondern auch ihre eigene finanzielle Situation im Blick haben. «Man kann mit den Kindern offen über die Finanzverhältnisse reden.»

Das sagte Paula Honkanen-Schoberth vom Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) in Hannover. Wichtig sei, dass das Taschengeld im Zusammenhang mit dem Lebensstandard der Familie steht. Der Kids-Verbraucheranalyse 2007 zufolge, die n Berlin vorgestellt wurde, bekommen Kinder zwischen 6 und 13 Jahren 22,11 Euro Taschengeld im Monat. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr, als 20,47 Euro gezahlt wurden.

Grundsätzlich sollten Kinder erst dann Taschengeld erhalten, wenn sie schon ein bisschen lesen und rechnen können. «Also ab Grundschulbeginn oder kurz vorher, das hängt vom Entwicklungsstand ab», sagt Honkanen-Schoberth. Als Richtwerte empfiehlt die DKSB-Bundesgeschäftsführerin einen Einstiegsbetrag von 50 Cent bis zu einem Euro pro Woche. Im Alter von 10 bis 11 Jahren seien 10 bis 13 Euro im Monat angemessen. Für 14-Jährige empfehlen sich etwa 20 Euro, 14- bis 16-Jährige könnten 30 bis 35 Euro bekommen.

«Es hängt natürlich immer davon ab, was die Kinder davon bezahlen müssen», sagt Honkanen-Schoberth. Wer Kleidung, Schulmaterialien oder Prepaidkarten vom Taschengeld bezahlen muss, brauche natürlich mehr Taschengeld. «Die Eltern sollten das mit den Kindern gemeinsam beraten.» Dabei sollte auch besprochen werden, wie viel Geld gespart werden könne - und wofür. Das gelte übrigens auch für Geldgeschenke von Verwandten. Schließlich spiele auch das Umfeld für die Höhe des Taschengeldes eine Rolle. Mütter und Väter sollten das in Elternabenden ruhig ansprechen. «Dann sehen sie die Variationsbreite - und können das den Kindern auch ruhig sagen.»

Trotz des insgesamt gestiegenen Taschengeldes gebe es rund 2,5 Millionen Kinder in Deutschland, die in Armut leben und zum Teil überhaupt kein Taschengeld bekommen, sagt Honkanen-Schoberth. Daher sollten Lehrer und die Elternschaft immer auch diese Kinder im Blick haben, wenn sie beispielsweise Ausflüge planen. «Klassenfahrten können für diese Kinder sonst zur Tortur werden.»