Hochzeit Hochzeit: Prinzessinnenschuhe für die Braut
Hamburg/Bamberg/dpa. - «Brautschuhe orientieren sich an modischen Trends, sind aber etwaszurückhaltender», sagt Marina Litterscheidt von der Zeitschrift«Hochzeit» in Konstanz. Zur Zeit seien die meisten Modelle vornespitz und hinten offen, ergänzt Susanne Willmann, Inhaberin einesBrautmodengeschäfts in Bamberg. Ganz neu sind Ballerinapumps mitrunden Leisten, die den Zehenansatz erkennen lassen. «Diesefußverkürzenden Modelle lösen langsam die gestreckte Form ab», sagtJürgen Erfling vom Hersteller Gabor in Rosenheim (Bayern).
Ein ungeschmückter Schuh sei dagegen vollkommen aus der Mode, soLitterscheidt. Strasssteine, Perlen und Schnallen schaffenAbwechslung am Fuß. Riemchen und Schnürungen sorgen dafür, dass dieBraut genug Halt findet. «Slingpumps mit einer offenen Ferse sindbesonders beliebt», bestätigt Jürgen Erfling.
Auch farblich tut sich einiges am Fuß der Bräute. Zwar dominierenPerlweiß, Creme und Elfenbein noch immer die Farbpalette. Apricot undCappuccino sind aber die Trendfarben der kommenden Saison. «Farblichrichten sich die Schuhe nach den Kleidern, außerdem haben dieDesigner immer mutigere Ideen», sagt Susanne Willmann. Trägt dieBraut sogar ein Kleid in Rot, Rosa oder Hellblau, kann sie sich einenSatinschuh farblich passend zum Outfit färben lassen. Besondersindividuell wird der Schuh, wenn er - passend zum geschneidertenKleid - mit demselben Stoff bezogen ist.
Lederschuhe sind mittlerweile durchaus akzeptiert. «Wenn es inStrömen gießt, muss es nicht unbedingt ein Stoffschuh sein», sagtExpertin Martina Herbolzheimer. Viele Kunden achten außerdem darauf,dass sie den Schuh weitertragen können. So können weiße Satinpumpsnach der Hochzeit passend zur Abendmode gefärbt werden. Flipflops mitPerlen passen nicht nur gut zu einer Strandhochzeit, sagt Anne Königvom Hersteller Tina Coloured Shoes in Emmerich (Nordrhein-Westfalen).Sie sehen außerdem zur Jeans gut aus. Auch orientalische Slipper ausSilber und Gold machen noch nach dem Hochzeitstag einen schönen Fuß.
Doch nicht jeder Schuh passt zu jedem Brautkleid, warnt SusanneWillmann: «Aus Seide gefertigte Modelle zu einem Hochzeitskleid ausglänzendem Satin fallen völlig aus dem Rahmen.» Denn auch unter einemlangen Rock sind die Brautschuhe zu sehen. Sie sollten sich deshalbdem Stil des Kleides anpassen. «Ist es aufwendig verziert, sollte einschlichtes, glattes Paar gewählt werden», rät Nina Talamanga,Inhaberin eines Brautateliers in Dortmund. Handelt es sich dagegen umein schlichtes Kleid, dürften darunter ruhig pompöse, auffallendeSchuhe hervorblitzen.
Ungewöhnlich ist zum Beispiel eine hochhackige Sandalette, findetMartina Herbolzheimer. Ein zweites Paar zum Wechseln hilft beiFußschmerzen. Schuhexperte Jürgen Erfling nennt dagegenBequemlichkeit und Passform als Auswahlkriterien. «Das ist dieVoraussetzung für alles, schließlich muss die Braut fast 24 Stundenin den Schuhen verbringen», sagt Erfling. Zur Sicherheit könntenBrautschuhe eine halbe Nummer größer gekauft werden.
Schmalere Absätze haben mittlerweile die plumperen, breitenabgelöst. Vier bis sechs Zentimeter hält Anne König für die idealeAbsatzhöhe. «Ein flacher Schuh macht kein schönes Bein, und auch derGang ist gleich ein anderer», sagt die Expertin. Wie hoch der Absatzist, hängt außerdem davon ab, woran die Trägerin gewöhnt ist. Wer niehohe Schuhe trägt, sollte es bei der Hochzeit nicht ausprobieren,sagt Marina Litterscheidt. «Müssen es trotzdem ungewohnte Absätzesein, kann die Braut ein ähnliches Paar kaufen, um mit ihnen vorherschon Laufen und Tanzen zu üben», empfiehlt Nina Talamanga.
Bräute sollten bei der Wahl ihrer Schuhe auch die geplantenTagesaktivitäten berücksichtigen. Wenn sie zum Beispiel eine«Fotoreportage» in unwegsamen Wäldern planen, seien Pfennigabsätzenicht die allerbeste Wahl, warnt Susanne Willmann. Dasselbe gelte fürFrauen, die regelmäßig vom Tanzfieber gepackt werden.
Ein Einlaufen der Schuhe ist den Experten zufolge nicht unbedingtnötig. Hochwertige Schuhe sind in der Regel sehr weich und passensich dem Fuß gut an, erläutert Jürgen Erfling. Martina Herbolzheimerrät sogar ganz davon ab: «Stoffschuhe kriegen nur unschöne Gehfalten,wenn sie vorher getragen werden.» Sie verrät dagegen einen anderenTipp: Bräute sollten vor der Hochzeit die Sohlen anritzen, damit sieauf dem glatten Leder nicht ausrutschen.
Außerdem sollte die Schuhsohle hell sein, damit sie zur weißenKleidung passt, sagt Susanne Willmann. Die Hochzeitsexpertin gibtzukünftigen Bräuten noch einen weiteren Ratschlag: Sie sollten dasPreisschild von den Sohlen knibbeln. Sonst zieht der Schuh spätestensbeim Hinknien am Altar ungewollt neugierige Blicke auf sich.
