Hobby-Musiker Hobby-Musiker: Eine E-Gitarre für den Einsteiger
Köln/gms. - Jimi Hendrix, Eric Clapton oder B.B. King:So heißen die Idole angehender Gitarristen. Um die perfekte Technik und die unverwechselbare Spielweise ihrer Vorbilder überhaupt erreichen zu können, müssen Nachwuchsmusiker lange üben und vor allem das richtige Instrument besitzen. Angesichts der heutigen Vielfalt ist es jedoch schwierig, die passende E-Gitarre zu finden.
Taugliche Anfänger-Instrumente kosten laut Torsten Haberlah vom Hersteller Warwick in Markneukirchen (Sachsen) zwischen 500 Mark und 1 500 Mark. «Das Problem beiden Einsteigern ist, dass sie meist nicht genau wissen, wassie wollen», sagt Haberlah. Deshalb sei vor dem Kauf eine Beratung im Fachhandel unbedingt erforderlich.
So bevorzugen laut Haberlah Liebhaber eines rauchigen Blues die warm und weich klingende «Les Paul» des Herstellers Gibson, während Heavy-Metal-Fans sich auf den dünnen, drahtigen Sound der Stratocaster von Fender verlassen wollen. Heutige Gitarren lehnten sich an diese in den 40er Jahren entwickelten Grundformen an, sagt Haberlah.
Dem Einsteiger, der noch nicht genau weiß, was er mit demInstrument eigentlich spielen will, muss vor allem das Aussehen der E-Gitarre gefallen. «Sie steht schließlich im Zimmer und muss beim Besitzer die Lust wecken, darauf zu spielen», sagt Adrian Langer vom Musicstore-Fachgeschäft in Köln. Auch müsse das Griffbrett gut in der Hand liegen und Breite und Dicke des Gitarrenhalses den Fingern des Spielers angepasst sein.
Typische Einstiegsmodelle sind nach Erfahrung von Thomas Ries vom Music-Service Hofmann in Aschaffenburg die Fender Squire Standard, die Ibanez GAX 70, die Yamaha EG 112 oder die Staeg S 3000. Zu den meistverkauften Modellen bei Yamaha in Rellingen (Schleswig-Holstein) zählt nach Auskunft von Produktmanager Lars Elfendahl auch die rund 500 Mark teure Pacifica 112.
Entscheidend für den Preis einer Gitarre ist neben derVerarbeitungs- und Stimmqualität das Material des Gitarrenkörpers.«Der Korpus sollte aus höchstens zwei oder drei Hölzern bestehen», rät Elfendahl. Viele Hersteller von Billigprodukten dagegen leimten den Korpus ihrer Modelle aus den Resthölzern ihrer besseren Produkte zusammen.
«Je dichter das Holz, desto komprimierter der Ton, desto schneller die Tonansprache und desto länger die Schwingdauer des Tons», erklärtWarwick-Mitarbeiter Haberlah. Ahorn und Erle zählten zu den harten und leichteren Hölzern, während Esche weicher ist. Das dauerhafte Mahagoni ist mittelhart und hat einen tiefen Sound. Als Faustregel gilt: Ein harter und schwerer Body liefert einen präsenten und reinen Klang, ein leichter und weicher Körper einen obertonreichen und warmen Klang.
Der Hals einer E-Gitarre besteht inzwischen fast immer aus Ahornholz. «Denn der Hals muss den schwingenden Ton möglichst gut auf den Korpus weitertragen», sagt Yamaha-Produktmanager Elfendahl. Das Griffbrett ist meist aus Palisander.
Daneben sollten angehende Gitarristen auch auf die Qualität derStimmungsmechanik und der Tonabnehmer, der so genannten Pickups,achten. Die Pickups verfälschen die Schallschwingungen und sorgen sofür den charakteristischen Sound der E-Gitarre. Die Pickups dürftennicht rückkoppeln oder pfeifen. Sie bestehen aus mindestens einerSpule Kupferdraht, die um einen oder mehrere Magneten gewickelt ist.Hier bekommt die Gitarre ihren «Saft». «Sind die Tonabnehmer aber zulocker gewickelt, wirken sie wie ein Mikrofon und sorgen fürNebengeräusche», so Elfendahl.
Beim notwendigen Zubehör muss der Anfänger nicht tief in die Tasche greifen: Ein Verstärker mit mindestens 15 Watt Leistung wie etwa der Fender Frontman für rund 200 Mark reicht für zu Hause aus, sagt Musicstore-Verkäufer Langer. Dazu kämen noch eine Tasche, ein Kabel, ein Gurt und ein Plektrum für zusammen etwa 75 Mark. Danach fehlen nur noch der Bauch zum Vorhängen und ein Knie zum Ablegen der E-Gitarre.