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Herbst-Trend Herbst-Trend: Kontrastreiche Accessoires peppen graue Mode auf

Von Thorsten Wiese 19.09.2007, 08:55
Obwohl die Herbst-/Winterkollektion 2007-2008 des britischen Designers John Galliano für das französische Fashion-House Dior sehr bunt ausfällt, ist der Alltagstrend in diesem Jahr eher die Farbe grau. (Foto: dpa)
Obwohl die Herbst-/Winterkollektion 2007-2008 des britischen Designers John Galliano für das französische Fashion-House Dior sehr bunt ausfällt, ist der Alltagstrend in diesem Jahr eher die Farbe grau. (Foto: dpa) MAXPPP

Gilten/Berlin/dpa. - Nicht nur der Herbst mit seinen dunklenFarben hat die aktuelle Mode eingefärbt - auch der Geist desEleganten weht durch die Kollektionen und hat sich in der Farbpaletteniedergeschlagen: Grau in allen Nuancen bestimmt die Hosen undOberteile - seien es feine Wolle oder grober Strick, Anzug oderPulloverkleid. Damit der Look nicht nach «grauer Maus» aussieht,müssen Modebewusste ein wenig Zeit in ihr Äußeres investieren.Gürtel, Schuhe und Taschen in den aktuellen Kontrastfarben gehörendiesen Herbst in jeden Kleiderschrank - und müssen gekonnt eingesetztwerden.

Der einfachste Weg zum modischen Auftritt ist der, die richtigenTeile auszuwählen. Denn viele Kleidungsstücke sind von vornherein mitHinguckern versehen. «Es passiert viel an der Oberfläche», sagtSandra Jaruschewski, die als freischaffende Designerin in Gilten(Niedersachsen) arbeitet. «Da gibt es Raffungen und Falten.»Zusätzlich würden Pelzbesätze benutzt, um der nüchternen Oberflächevon Schwarz und Grau Glanz und Glamour zu verleihen.

«Vor allem in Strick gibt es jetzt sehr elegante Teile, bei denendie Gestaltung über Form und Stoff läuft», fügt Styling-Coach LisaZimmermann aus Berlin hinzu. Diesen Herbst müsse niemand als «graueMaus» daherkommen. «Grau ist weicher als Schwarz - und es passtobendrein zu vielen anderen Farben.» So sieht der Trend denn auchvor, das Grau mit einer Handvoll starker Kontrastfarben zukombinieren: Pink, Lila und ein kräftiges Blau nennt Zimmermann alsdie wichtigsten.

Edelsteintöne rückt Stylist Georg Stiels aus München in denVordergrund. «Rubinrot, Smaragdgrün, Amethyst und - am wichtigsten -Lila-Violett: Das ist die Farbpalette», zählt der Modeexperte auf.Maßgeblich ist ihm zufolge auch, nur einen Kontrastton pro Outfit zuverwenden - Grau plus Knallgelb und Pink, das ist zu dick. «Siedürfen keinen Flächenbrand entfachen», sagt Stylistin Maria Hans ausHamburg. Zwar dürfen die Accessoires zahlreich eingesetzt sein - abereben nicht in zig Farben. Sie bevorzugt Grau plus Koralle und Rotoder Lila.

Die ganz grellen Töne seien nur etwas für Mutige, sagt LisaZimmermann. Und nicht für jeden sei die Kombination von Grau plus Knallfarbe überhaupt von Vorteil - und sie sei es auch nicht zu jedemAnlass. «Grau plus Knallfarbe - das hat eine provokante Wirkung. Dasist frisch und spritzig und extrovertiert», sagt die Expertin. Siehält diese Variante daher vor allem für jüngere Frauen und für dieFreizeit passend. Mit Erd- und Rosttönen, Aubergine und Beerentönenkombiniert, habe Grau dagegen einen modischen Auftritt und bleibegleichzeitig bürokompatibel.

Dezenter bleibt der Look in Grau auch, wenn statt der Kombinationmit Knallfarben die Materialien gemischt werden. «Ton in Ton, abermatt und glänzend oder matt und Lackleder zusammenbringen», rät GeorgStiels. Eine große Tasche, am besten in Schwarz, dafür in Lack- oderKrokooptik bringe ebenso Abwechslung in das Outfit. «Und Schuhe sindwichtig - mit Ankle Boots sieht das dezente Grau trotzdem weiblichaus.»

So war der Look auf den Laufstegen zu sehen, und so hat er sichauch in den Kollektionen wiedergefunden: Klassisches Grau inzahlreichen Formen zeigen etwa Hugo Boss, Mexx und Marc O'Polo, dieverschiedenen Nuancen von Grau lotet Max Mara in München aus, knallfarbene Leggings, Gürtel und Armstulpen zeigt Otto in Hamburg.René Lezard kombiniert das Grau dagegen Ton in Ton, und mitauffälligen Accessoires dekorierte Looks zeigt der italienischeHersteller Stefanel - Lackgürtel in Knallfarben zum Beispiel.

Den aktuellen Metallic-Trend würde Maria Hans zum Aufpeppeneinsetzen: «Das frischt das Grau auf, sei es als Tasche, Schuh oderGürtel.» Die Hersteller schaffen dafür immer umfangreichere undbuntere Kollektionen von Accessoires. «Caps und Berets oder überlangeHandschuhe als Armschmuck im französischen Stil», hat SandraJaruschewski beobachtet.

Für Jüngere seien sogar knallige Pulswärmer im Rock'n'Roll-Lookgeeignet, sagt Lisa Zimmermann. Darüber hinaus übernehmen diefarbigen Gürtel, Strümpfe und Schuhe das Aufpeppen. «Stulpen dagegensind so eine Sache - das ist sehr jugendlich, und man muss sehrschlank sein, um das zu tragen», sagt Maria Hans.

Wichtig ist nach Ansicht von Lisa Zimmermann auch, dass ein zumTeint passender Grauton zum Einsatz kommt. «Dunklere Typen wählen eindunkleres Anthrazit, hellere Hauttypen ein helleres Grau.» Wird Grau«gesichtsnah» getragen, empfiehlt Zimmermann zudem ausdrucksstarkesMake-up für Lippen und Augen: «Grau und Schwarz sind Farben, die vielLicht schlucken.»

Grau ist der Trend der Saison - mit Farbe beim Schal und den richtigen Schuhen lässt sich ein dröger Mauslook verhindern. (Foto: dpa)
Grau ist der Trend der Saison - mit Farbe beim Schal und den richtigen Schuhen lässt sich ein dröger Mauslook verhindern. (Foto: dpa)
Marc O'Polo