Heizkosten sparen Heizkosten sparen: Durchzug besser als Dauerlüften
Hamburg/dpa. - "Die meiste Energie kann man mit einer sparsamen Heizungsanlage einsparen", sagt Alexander Fack vom Institut für wirtschaftliche Ölheizung in Hamburg. Bei alten Heizkesseln, die vor Mitte der 1980er Jahre eingebaut wurden, sollten Hausbesitzer über einen Austausch nachdenken. Moderne Heizungen verbrauchen annähernd 30 Prozent weniger Energie als alte Anlagen. Aus diesem Grund amortisieren sich die Anschaffungskosten für ein neues Gerät relativ schnell.
Heizkessel austauschen
Manche alten Heizkessel müssen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ausgetauscht demnächst werden. "Die Energieeinsparverordnung schreibt vor, dass Heizkessel in Mehrfamilienhäusern, die vor dem 1. November 1978 eingebaut wurden, bis zum 31. Dezember 2006 zu erneuern sind", erläutert Manfred Vohs vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima in St. Augustin. In vorhandenen Einfamilienhäusern müssten diese alten Kessel zwar nicht ersetzt werden. Wechselt die Immobilie allerdings ihren Eigentümer, sei der Austausch Pflicht.
"Um die Einstellung der Heizanlage zu optimieren, sollten Hauseigentümer ihre Feuerungsanlage mindestens einmal pro Jahr warten lassen", rät Vohs. Nur so sei sichergestellt, dass das Gas oder Heizöl optimal verbrannt wird. Der Heizungsvorlauf sollte möglichst niedrig eingestellt sein.
Außerdem sollte sich keine Luft in den Heizkörpern befinden. Fließgeräusche und Gluckern beim Betrieb deuten auf zu viel Luft in den Heizungsrohren hin. Auch wenn die Heizkörper nicht vollständig warm werden, lässt das auf Luft im System schließen.
Entlüften lässt sich ein Heizkörper über das Ventil am Heizkörper mit einem Entlüfterschlüssel. "In allen Ölheizungen darf mittlerweile neu entwickeltes schwefelarmes Heizöl verfeuert werden", berichtet Fack. Dieses Heizöl sei zurzeit rund fünf Cent teurer als Standardheizöl. Dafür erziele man allerdings eine nahezu rückstandsfreie Verbrennung
mit sehr geringen Ablagerungen, die eine gleich bleibend hohe Energieausnutzung ermöglicht. Das spare Brennstoff, reduziere den Aufwand an Wartung und könne die Lebensdauer des Heizgerätes erhöhen.
Eine weitere Einsparung ergeben Öl-Brennwertkessel. Sie können mit schwefelarmem Heizöl einfacher betrieben werden, da das anfallende Kondensat ohne Bedenken direkt ins Abwasser abgeleitet werden könne, sagt Experte Fack. Eine vorherige Neutralisation sei nicht erforderlich.
Ein Grad weniger
"Heizkosten lassen sich auch vom Mieter reduzieren, wenn er einige Tipps beachtet", sagt Katharina Mühlstädt von der Verbraucherzentrale in Hamburg. Eine Wohnung sollte nicht überheizt werden. Denn jedes Grad überflüssige Temperatur koste rund sechs Prozent mehr Heizenergie.
Wichtig sei auch richtiges Lüften, erklärt Beraterin Mühlstädt weiter: Ein kurzer und kräftiger Durchzug ist besser als ein Dauerlüften mit stets gekippten Fenstern. Hintergrund: Beim Dauerlüften kühlen die Wände und Möbel allmählich aus. Dann kondensiere die Luftfeuchtigkeit an der Wand, schlimmstenfalls könne sich Schimmel bilden. Aus derselben Gefahr sollten auch die Türen zu weniger beheizten Räumen stets geschlossen bleiben.
Heizkörper müssen die Wärme frei an die Raumluft abgeben können", erklärt die Verbraucherschützerin. Deshalb dürfen sie keinesfalls etwa durch Möbelstücke oder Fenstervorhänge verstellt werden. Heizkörper, die in Nischen angebracht sind, können gegenüber der Außenwand gedämmt werden, um größere Wärmeverluste zu vermeiden, meint Heizungsexperte Vohs. Als Lösung biete sich ein Bekleben mit Alu-Folie an. Auch Heizleitungen im Keller sollten isoliert werden. Sonst gehe die Wärme unterwegs verloren, bevor sie die Wohnung erreicht.