1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Heide ohne sauren Boden: Heide ohne sauren Boden: Kurzgras-Prärie ist eine Alternative

Heide ohne sauren Boden Heide ohne sauren Boden: Kurzgras-Prärie ist eine Alternative

Von Helga Panten 13.09.2007, 10:12
Alternative zum Heidegarten aus Erika und Besenheide: Federgrasarten (Stipa) sorgen für den grünen Grundton, wenn im Garten eine Steppenheide und Kurzgras-Prärie angelegt werden soll. (Foto: dpa)
Alternative zum Heidegarten aus Erika und Besenheide: Federgrasarten (Stipa) sorgen für den grünen Grundton, wenn im Garten eine Steppenheide und Kurzgras-Prärie angelegt werden soll. (Foto: dpa) Marion Nickig

Bonn/dpa. - Sie lassenheideartige Teppiche entstehen, auch wenn die typischen HeidepflanzenErika und Besenheide (Calluna) nicht vorkommen.

Das verbindende Element zwischen der Heide, der Steppenheide undder Kurzgras-Prärie sind die sonnigen, trocken-mageren Standorte. Istder Boden bei der Heide sandig-moorig, wachsen Steppenheide undKurzgras-Prärie auf kalkhaltigen, schottrig-steinigen und kiesigenBöden. Hier wie dort versickert Regenwasser rasch, es gibt nur kargeHumusanteile im Boden, Nährstoffe werden rasch ausgewaschen.

Gräser sind Charakterpflanzen der Steppenheide. Wer sie nachahmt,sorgt im Garten mit Federgras- (Stipa) und Schwingelarten (Festuca),Seggen (Carex) und Zittergras (Briza) für den grünen Grundton.Dazwischen liefert blauvioletter Wiesensalbei (Salvia pratensis)Farbe, Sonnenröschen (Helianthemum) bilden gelbe Teppiche. Thymianmischt duftende Polster dazwischen. Der blaue Ehrenpreis (Veronicateucrium) steht im Kontrast zu den gelben Margeritenblüten desZwergalant (Inula hirta). Graslilien (Anthericum liliago und ramosum)lassen darüber weiße Blütentrauben blühen.

Pfingstnelken und Karthäusernelken (Dianthus gratianopolitanus undcarthusianorum) setzen von Mai bis August rote Tupfen ins Grün.Kugelblume (Globularia repens) und Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)mischen Blau und Violett dazwischen. Im Frühjahr sorgenSchopfhyazinthen für Blau, die Küchenschelle blüht Violett und dasAdonisröschen setzt Gelb daneben. Im Herbst übernimmt die Bergaster(Aster amellus) die Herrschaft.

Gut passen Schwertlilien (Iris germanica) in diese Gemeinschaft.Wer es naturnah möchte, wählt die Weinbergs-Iris (Iris germanica var.Florentina). Aber auch die vielen Züchtungen dürfen gepflanzt werden.Eine Möglichkeit ist die Junkerlilie (Asphodeline lutea), die gelbeKerzen reckt, eine andere das gelb blühende Brandkraut (Phlomisrusseliana). Nur auf Orchideen müssen Gartenbesitzer verzichten. Alleim Handel erhältlichen Freilandorchideen benötigen bodenfeuchteStandorte.

Auch in der Kurzgras-Prärie sind Gräser das verbindende Element.Das Büffelgras (Buchloe dactyloides) und das Moskitogras (Boutelouagracilis) dienen als Bodendecker, kräftige Horste liefern derBlauhalm (Schizachyrium scoparium) und das Mexikanische Federgras(Stipa tenuissima). Daneben machen sich Mädchenauge, Sonnenhut,Prachtscharte, Indianernessel, Nachtkerze oder Bartfaden breit. Auftrockenen und mageren Standorten sind allerdings die Wildformengefragt. Die Gartenformen stellen bereits zu hohe Ansprüche.

Statt ihrer setzt der Schmalblättrige Sonnenhut (Echinaceapallida) seine purpurrosa Blüten in Szene. Hier und dort ragen dievioletten Ähren der Prachtscharten (Liatris aspera oder scariosa)auf. Die Kokardenblume (Gaillardia aristata) zeigt ihre gelb-rotenBlüten, während die Bartfäden verschiedene Blau- und Violettnuancendurchspielen. Rudbeckia hirta, der Raue Sonnenhut, gehört mit in dieKurzgrasprärie, genau wie die flach wachsende Nachtkerze (Oenotheraperennis) oder die Duftnessel (Agastache foeniculum).