Haustiere Haustiere: «Sie hört auf den Namen Nelly...»
Bonn/Frankfurt/Main/dpa. - Doch vor der Registrierung kommt die Markierung. «Bei Hunden undKatzen gibt es zwei Möglichkeiten», erläutert Astrid Behr vomBerufsverband praktischer Tierärzte (BPT) in Frankfurt. Da sei zumeinen die Tätowierung der Ohren, die allerdings problematisch ist:«Die Tätowierung ist sehr schmerzhaft. Das hat den Nachteil, dass einTier dazu eine Vollnarkose braucht, die natürlich immer eineBelastung für den Organismus darstellt», so die Tierärztin. Bessersei es daher, die Tätowierung gleich bei einer Kastrierung vornehmen.Aber eine Tätowierung sei nach einigen Jahren auch nicht mehr so gutzu erkennen.
Die Chip-Kennzeichnung, die Astrid Behr aus tierärztlicher Sichtbevorzugt, ist dagegen für die Vierbeiner wesentlich angenehmer.Hierzu wird der Chip mit der Spritze in die linke Halsseiteinjiziert. «Alle Tierarztpraxen und alle Tierheime haben mittlerweileein Lesegerät, so dass die gekennzeichneten Tiere schnell und leichtidentifiziert werden können.»
Aber die offensichtlichen Vorteile scheinen sich im Alltag nichtzu bewähren. Die Chipkennzeichnung ist nicht sehr bekannt - und wirdvon Tierhaltern auch nicht oft gewünscht. Auch Susi Feller istüberzeugt, dass sie eine mit Chip zunächst unsichtbar markierte Katzenicht wieder bekommen hätte. «Wer fährt schon mit einem gesundenTier, das ihm über den Weg läuft, zum Tierarzt oder ins Tierheim, umdort nach der Nummer auf dem Chip zu schauen?», wirft dieKatzenhalterin ein.
Doch egal ob Tätowierung oder Chip: Keine Nummer nützt, wenn sienicht irgendwo gespeichert ist. Rund 5000 Anträge auf Registrierunggehen monatlich beim Deutschen Haustierregister ein, das seit 1981besteht. Hunde und Katzen machen dabei den größten Anteil aus.
«Auch einige Vögel sind bei uns registriert, aber die haben nochein eigenes Register beim Zoologischen Fachverband», sagt MarionSteinbach vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. «Vereinzelt tauchenauch Chinchillas oder Schweine in unserer Datei auf». DreiMitarbeiter kümmern sich darum, die Hotline zu betreuen und die Datenzu pflegen. Außerdem würden den Haltern Plaketten für das Halsbandvon Hund und Katze zugeschickt, um die Tiere zusätzlich zu markieren.Anhand dieser Plakette erkennt der Finder dann, dass das Tier imDeutschen Haustierregister registriert ist. Der Eintrag ist übrigenskostenlos.
Gleiches gilt für den Service der Tierschutzorganisation Tasso inHattersheim bei Frankfurt. Hier gehen nach eigenen Aussagen jährlichbis zu 300 000 Registrierungsanträge ein. Und auch hier sindhauptsächlich Hunde und Katzen in der Datenbank zu finden, dieinsgesamt rund 1,6 Millionen Einträge enthält. «Der Anteil deranderen Tiere bewegt sich im Promillebereich», sagt Philip McCreightvon Tasso. Rund 14 000 bis 15 000 Tiere werden jährlich als vermisstgemeldet. «Davon können wir knapp 50 Prozent zurück vermitteln», soMcCreight. «Knapp 25 Prozent finden alleine nach Hause zurück.»
Nicht ganz so rosig ist die Erfolgsquote des DeutschenHaustierregisters. Sie liegt bei 19 Prozent. «Wobei wir nicht genauwissen, ob uns auch alle Tiere gemeldet werden, die alleine zurückfinden», sagt Marion Steinbach und spricht damit ein Problem allerDatenbanken an. Diese funktionieren nämlich nur dann sehr gut, wenndie Daten auch gepflegt werden. Dazu ist allerdings auch derInformationsaustausch durch die Tierhalter gefragt.