Haustier Haustier: Leben mit Kind und Hund
Halle/MZ. - Der Hund speichert so, dass die Nähe etwas Positives hat. Mit solchen Tricks lassen sich viele brenzlige Situationen mit Hund und Kind vermeiden.
Eine gute Erziehung und klare Regeln können sie aber nicht ersetzen, sind sich Experten einig. Und nicht jeder Hund ist als Spielkamerad der Kinder geeignet.
Ob die Beziehung zwischen Vierbeiner und Sprössling funktioniert, hängt entscheidend davon ab, wie der Hund aufgewachsen ist.
"Welpen sollten chaosgewöhnt sein", sagt Del Amo. Hat der Züchter selbst Kinder, oder wachsen die Welpen völlig abgeschottet auf? Wie freundlich ist das Muttertier? Davon hänge ab, wie gut der Welpe sozialisiert wurde - und wie gut er sich in eine Familie einfügt.
Erst Hund, dann Kind oder umgekehrt? Beides funktioniert, sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen. Hund und Kind sollten nur möglichst nicht gleichzeitig in die Familie kommen. "Denn beide brauchen viel Aufmerksamkeit." Lebt der Hund bereits in der Familie, bevor das erste Kind auf die Welt kommt, bereiten die Eltern ihn am besten auf das drohende Chaos vor. "Hunde lieben ihre Routine. Mit einem Kind ist die meist nicht mehr einzuhalten", sagt Kopernik. Deshalb sei es gut, den Hund frühzeitig an einen anderen Tagesablauf zu gewöhnen.
Ist das Kind da, kann das den Hund eifersüchtig machen. Doch auch dem können Eltern vorbeugen: "Beachten Sie den Hund nicht, wenn das Baby schläft. Strampelt das Baby, sollten sie sich auch um den Hund kümmern", rät Celina Del Amo. So lerne der Hund, dass es ihm immer dann besser geht, wenn das Kind aktiv ist.
In der Regel genießt der kleine Zwei- beim Vierbeiner einen Sonderstatus. "Da greift das Kindchenschema: Der Hund sieht das Kind als etwas Beschützenswertes an", erklärt Kopernik. Anders sei es nur bei Welpen, denn die seien selbst noch Kinder und damit egoistisch. Doch selbst wenn der Hund das Kind liebt, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Der Grund sind meistens Missverständnisse: Der Hund wird falsch behandelt, fühlt sich bedrängt oder wird einer Beute beraubt. Möchte ein Hund Ruhe vor den Kindern, zieht er sich in der Regel zurück. Geht das nicht, verwarnt er oder beißt im schlimmsten Fall zu. Deshalb ist es wichtig, dass der Hund einen Rückzugsort hat, der für Kinder tabu ist, erklärt der Blue Dog Trust aus London, der gemeinsam mit Ärzten, Psychologen und Erziehern ein Hundebiss-Präventionsprogramm entwickelt hat - "Der blaue Hund".
In dem Spiel lernen Kinder über kleine Geschichten zum Beispiel, dass sie dem Hund niemals eine Beute abjagen dürfen. Beißt der Hund ein Stofftier des Kindes, sollten sie es sofort loslassen. Im Kampf könnten sie sich sonst verletzen. Eltern gibt der Blue Dog Trust den Tipp, dem Familienhund keine alten Kindersachen als Spielzeug zu geben. Tut der Hund etwas Verbotenes - springt er etwa auf das Sofa -, dürfen ihn Kinder auf keinen Fall runterschubsen, raten die Experten. Das bedeute für Eltern, dass auch sie niemals so handeln sollten, da Kinder ihr Verhalten nachahmen.
Die CD "Der Blaue Hund" mit Begleitbuch ist zum Preis von 8 Euro erhältlich bei der DVG-Service GmbH, Telefon: 0641 / 253 75 oder im Internet unter: www.dvg.net
Die VDH-Broschüre "12 Regeln für den Umgang mit Hunden" gibt es als Gratis-Download unter vdh.de / alles_fuer_hundehalter / 12regeln.php