Hauskauf Hauskauf: Meistens heißt es «Nej»

Hamburg/gms. - Doch diesem Wunsch setzen die dänischen Behörden in der Regel einstrenges «Nej» - zu deutsch Nein - entgegen: Nur EU-Bürger, die dasganze Jahr über in Dänemark leben und dort auch regelmäßige Einkünftenachweisen können, dürfen Grundbesitz erwerben, erläutert HenryWerner von der Königlich-Dänischen Botschaft in Berlin. Wer dagegenkeinen festen und dauerhaften Wohnsitz in Dänemark hat und auchfrüher nicht schon für mindestens fünf Jahre im Land ansässig war,braucht eine Sondergenehmigung.
«In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass dasJustizministerium in der Regel keine Genehmigungen zum Verkauf vonFerienhäusern an Ausländer erteilt», heißt es bei der dänischenBotschaft. Die strenge Regelung ist nach Ansicht von Expertennachzuvollziehen: «Kapital aus Hamburg oder Berlin würde sonstwahrscheinlich sofort die besten Häuser aufkaufen», erklärt BerndReuß von der Deutsch-Dänischen Handelskammer in Kopenhagen.
Von einem Umgehen dieser Regelung - etwa durch dänischeStrohmänner oder Scheinmietverträge - raten nahezu alle Fachleute ab.Nicht selten kämen die Behörden solchen Tricksereien durch Hinweisemisstrauischer Nachbarn auf die Schliche. Dann werde in der Regelsofort ein Zwangsverkauf angeordnet, erläutert der dänischeRechtsanwalt Hans-Oluf Meyer in Berlin. Auch werde immer öfter einStrafverfahren eingeleitet, falls beim Erwerb falsche Angaben gemachtwerden.
«Schon wenn Mietverträge über mehrere Jahre laufen, wird esschwierig», sagt Reuß. In solchen Fällen wird nicht selten einScheinvertrag vermutet, bei dem der deutsche Mieter der eigentlicheBesitzer der Immobilie ist. «Am besten lässt man sich von einemAnwalt beraten», empfiehlt Reuß.
Wer vom eigenen Haus in Dänemark nicht lassen will, dem bleibt nurdie komplette Übersiedlung in das Nachbarland. Mittlerweile lebenrund 20 000 deutsche Staatsangehörige in dem nördlichen Nachbarland -Tendenz steigend, wie es bei der Deutschen Botschaft in Kopenhagenheißt. Neben Pensionären kommen auch zahlreiche Berufstätige, dieeine geringe Arbeitslosenquote von nur rund sechs Prozent anzieht.Dies macht sich besonders nahe der Grenze auch bei den Immobilienbemerkbar. «In Sonderburg lässt sich fast überhaupt nichts mehrkaufen», sagt Reuß.
Die Preise für ein Einfamilienhaus in Dänemark sind laut Reuß «imPrinzip günstig». Eine gute Informationsquelle sei das von dänischenMaklerverbänden betriebene Internet-Portal «Boligsiden»(www.boligsiden.dk): Demnach ist ein Einfamilien-Haus(«villa») mit 100 Quadratmetern Wohnfläche in Nordjütland schon ab600 000 Dänische Kronen, umgerechnet 156 000 Mark, zu haben. InKopenhagen und Umgebung, wo rund ein Viertel der 5,2 MillionenEinwohner Dänemarks lebt, sowie in Ahaus und Odense liegen die Preisedagegen deutlich höher. In einem Kopenhagener Vorort etwa werden fürein 100-Quadratmeter-Haus leicht zwei Millionen Kronen (521 000 Mark)verlangt.
Informationen:
Das Faltblatt «Der Erwerb von Grundbesitz inDänemark» kann kostenlos angefordert werden bei der deutsch-dänischenRechtsanwaltssozietät Nebelong & Partner, Stülerstraße 11, 10787Berlin (Telefon 030/23 00 51 35, Fax: 030/23 00 51 36
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