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Hauskauf Hauskauf: Gang durchs Traumhaus

Von Karola Waterstraat 05.08.2005, 15:06

Halle/MZ. - Doch wie soll das eigene Heim aussehen?

Die Möglichkeiten, zu informieren und Anregungen zu sammeln, sind riesig. Eine gängige ist der Besuch von Musterhäusern. Wohl alle großen Anbieter von Fertighäusern haben solche errichtet. Teilweise sind sie in Musterhaussiedlungen zu besichtigen wie in Glesien bei Leipzig, wo die Häuser bis Ende vergangenen Jahres interessierten Bauherren offen standen.

Ob Stadtvilla oder Designerhaus, Rohrdach oder Holzfassade - künftige Hausbesitzer können sich in solchen Siedlungen inspirieren lassen. Dabei geht es im Fertigbau längst nicht mehr nach Schema F zu. "Grundrisse von der Stange sind schon lange passé", weiß Kerstin Kluge, Sprecherin der Ausstellung "Eigenheim & Garten" in Bad Villach. Was zählt, seien die individuellen Wünsche des Bauherren.

Das sieht auch Thomas Siewert so, auch wenn er große Siedlungen mit Musterhäusern dutzender Anbieter eher skeptisch betrachtet. "Die Leute haben dann den Kopf voller Möglichkeiten, brauchen meist aber Beratung, wenn es um die Anpassung an die individuelle, auch finanzielle Situation geht." Siewert ist Chef von einem der größten halleschen Bauträger im Neubaubereich. 1990 gründete sein Vater die Firma. Sohn Thomas hat sie vor einigen Jahren übernommen. Für etwa 70 Häuser kann das Unternehmen seinen Angaben nach derzeit im Jahr den Hausschlüssel an die Eigentümer übergeben.

Möglichkeiten der Wahl

Auch die Firma Siewert lädt - ebenso viele andere regional arbeitende Bauunternehmen - interessierte Bauherren in eigene Musterhäuser ein. Doch die sind nicht in großen Siedlungen mehrerer Unternehmen zu finden, sondern in den Baugebieten, in denen die künftigen Hausbauer auch wohnen können. "Musterhäuser nehmen den Leuten etwas die Angst vor dem Bauvorhaben", weiß Siewert aus Erfahrung. "Sie können das Haus schon mal betreten, sehen es, bekommen eine Beziehung dazu."

Das Musterhaus ist dabei als Angebot, als Variante zu verstehen. Geht es an die Planung, können die meisten Wünsche der Bauherren einbezogen werden. Wände lassen sich verschieben, Fenster anders gestalten. Bei Fußboden, Treppenart oder Wannenwahl hat der Kunde sowieso das letzte Wort. Siewert vergleicht die Hausplanung mit der Autoindustrie: "Da gibt es es auch Grundmodelle, die je nach Geldbeutel den Wünschen des Kunden angepasst werden." Seine Firma bietet beispielsweise sechs Doppel- und zwölf Einfamilienhäuser an, die sich variierten lassen.

Vorsicht bei Trends

Gewagt würden manche die Farbgebung im aktuellen Musterhaus am halleschen Hufeisensee nennen. Viel modisches Grün und Gelb leuchtet an den Wänden. Natürlich könne man in solch einem Haus gestalterisch mal was wagen und den Bauinteressierten Möglichkeiten aufzeigen, so der Firmenchef.

Er warnt aber davor, jede Mode gleich mitzumachen - ob es das knallige Grün im Bad oder die extravagante offene Küche ist. "Nach zwei Jahren kann der Trend hinfällig sein", gibt er zu bedenken. Und dann sei es schwierig und oft auch mit größeren finanzielle Aufwendungen verbunden, beispielsweise Fliesen wieder auszuwechseln.

Siewert macht aber noch auf einen weiteren Vorteil aufmerksam: Im Musterhaus lässt sich bereits überprüfen, ob die Möbel im neuen Haus passen und funktionieren. "Die Abläufe im Haus müssen stimmen." Keine Bedenken also, einen Zollstock rauszuholen und nachzumessen, ob beispielsweise die Schrankwand am gedachten Ort aufgebaut werden kann. Und bei Problemen immer fragen. Ein kundiger Berater ist stets vor Ort.