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Haushalt Haushalt: Wasserhähne selbst reparieren

Von Stephanie Hoenig 27.01.2004, 14:45
Hand anlegen - oft lassen sich Wasserhähne mit wenig Aufwand auch selbst reparieren. (Foto: dpa)
Hand anlegen - oft lassen sich Wasserhähne mit wenig Aufwand auch selbst reparieren. (Foto: dpa) Stephanie Hoenig

Hamburg/Leonberg/dpa. - Ein tropfender Wasserhahn sollte sofort repariert werden, um Wasser und Geld zu sparen. «Die kleinen Tropfen summieren sich im Laufe eines Tages zu einer beträchtlichen Menge», sagt Gisela Matthée, Pressesprecherin der Hamburger Wasserwerke. Bis zu 25 Litern Trinkwasser würden auf diese Weise vergeudet.

Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 120 Litern pro Haushalt schlage sich das auch auf der Wasserrechnung nieder. Wenn der Wasserhahn tropft, liegt das bei klassischen Armaturen mit zwei Griffen meist an der Gummidichtung des Ventils. Die wird mit der Zeit spröde und rissig. «Ein Austausch dieser Dichtung ist für Heimwerker kein Problem», erklärt Peter Mellenthin, Kursleiter der Deutschen Heimwerker Akademie im baden-württembergischen Leonberg. Zuerst muss dabei der Absperrhahn, der sich unterhalb des Waschbeckens befindet, oder der Hauptwasserhahn geschlossen werden.

«Um an die unter den Griffen liegenden Ventile mit den Dichtungen heranzukommen, muss zunächst der Griff der Armatur gelöst werden», erläutert Mellenthin. Bei vielen Armaturen seien die Griffe nur aufgesteckt und könnten durch kräftiges Ziehen abgenommen werden. Bei anderen Wasserhähnen seien die Griffkappen gesondert gesichert. Hier müssen in der Regel eine Abdeckkappe und eine kleine Sicherungsschraube gelöst werden.

Nach dem Abziehen der Griffe wird der Ventilkörper - zu erkennen an einer Sechskantschraubverbindung - mit einem Gabelschlüssel oder einem Ringschlüssel aus der Armatur herausgedreht. «Am Ende des Ventileinsatzes sitzt in einer Messinghülle eine schwarze Dichtung», schildert Mellenthin. Diese sei oft mit einer kleinen Mutter gesichert. Nach dem Wechsel der Dichtung, die es im Baumarkt meist im Dichtungsset gibt, werde die Armatur wieder zusammengesetzt.

«Tropfende Einhebelmischer sollten vom Installateur repariert werden», sagt Henning Storek vom Hersteller hansgrohe im baden-württembergischen Schiltach. Denn der Fehler im Innenleben dieser modernen Armaturen könne nur vom Fachmann diagnostiziert werden. Zudem brauche der Hersteller nicht mehr für sein Produkt zu haften, wenn ein Laie an der Armatur herumschraube.

Dagegen ist Mellenthin der Ansicht, dass auch Heimwerker selber tropfende Einhebelmischer in Stand setzen können: Das Problem liege meist im Verschleiß, in einer Verschmutzung oder Verkalkung der Kartusche, mit der die Armatur abgedichtet wird. Um an die Kartusche zu gelangen, muss auch bei dieser Reparatur zuerst das Wasser abgestellt werden. Die Dichtungskartusche sitzt bei Einhebelarmaturen meist direkt unter dem Griff, der deshalb abgenommen werden muss. «Bei den meisten Armaturen wird hierzu der rot-blaue Punkt entfernt», erklärt Mellenthin. Durch den dann freiliegenden Kanal wird ein Schraubenzieher eingeführt, mit dem die Befestigungsschraube des Griffs gelöst wird.

Nach dem Abheben des Griffs muss der Heimwerker noch die Halteschrauben der Kartusche lösen. Verschmutzungen oder Kalkablagerungen an der Dichtungskartusche lassen sich nach Angaben der Stiftung Warentest in Berlin mit Kalklöser oder Essig entfernen. Die Dichtung könne dann unter fließendem Wasser gereinigt und wieder eingebaut werden. Tropfe der Hahn weiterhin, liege ein Verschleiß der Kartusche vor, die dann ausgetauscht werden müsse. Bei Billigarmaturen könne es vorkommen, dass kein passender Ersatz zu finden sei. In solchen Fällen bleibe nur der Austausch der kompletten Armatur.