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  7. Wie überwintern Tiere? Winterschlaf und Winterruhe - Strategien für die kalte Jahreszeit

Überwinterung Wo verstecken sich Tiere im Winter und wie kann ihnen dabei geholfen werden?

Ob Frösche, Spinnen, Marienkäfer und Co., sie alle haben ihre ganz eigenen Verstecke und Methoden, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Einige Tipps können den Tieren dafür im Winter helfen. 

Aktualisiert: 14.12.2023, 13:52
Ein Kompost mit Laub ist für viele Tiere der Ort, an dem sie sich den Winter über verstecken.
Ein Kompost mit Laub ist für viele Tiere der Ort, an dem sie sich den Winter über verstecken. Foto: Nabu Sachsen-Anhalt/Eric Neuling

Magdeburg/DUR - Wenn die kalte Jahreszeit anbricht und draußen Minusgrade herrschen, ist schnell die Heizung aufgedreht und der Tee aufgesetzt. Diese Möglichkeit haben Tiere allerdings nicht. Tiere haben ihre ganz eigenen Strategien zur Überwinterung entwickelt: Vom Winterschlaf bis zu Kältestarre.

Wie Tiere überwintern: Winterschlaf und Winterruhe

Unter anderem gehören Fledermause, Igel, Hamster und Siebenschläfer zu den Tieren, die einen ausgedehnten Winterschlaf halten. Um über die kalten Monate zu kommen, beginnen sie schon im Herbst damit sich ein ordentliches Fettdepot anzufressen und suchen im Winter geschützte Orte wie Baum- und Erdhöhlen, Felsspalten oder Laubhaufen zum Schlafen auf.

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„Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Atmung und Herzschlag werden in dieser Zeit stark heruntergefahren und die Tiere sind dem Tod näher als dem Leben“, erklärt Grit Liebelt, Naturschutzreferentin beim NABU Sachsen-Anhalt.

Tiere, die Winterschlaf halten, schlafen aber nicht durchgängig. Es findet immer wieder ein Wechsel zwischen Ruhe- und kurzen Wachphasen statt. Während sie wach sind erledigen sie nur kurz ihr Geschäft oder suchen sich einen anderen Schlafplatz.

Neben dem Winterschlaf gibt es auch noch die Winterruhe. Dabei senken die Tiere wie Dachs, Eichhörnchen und Waschbär ihre Körpertemperatur nicht ab, werden häufiger wach und suchen gelegentlich Nahrung, informiert der Nabu.

Überwinterung von Insekten: Spinnen verstecken sich im Keller oder Laub

Aber was machen zum Beispiel Insekten, wie der Schmetterling, um den Winter zu überleben? "Einige Schmetterlinge wie der Distelfalter ziehen im Winter in den Süden. Andere wie das Tagpfauenauge überwintern als Falter an geschützten Orten wie dem Dachboden oder Geräteschuppen. Es gibt aber auch Arten, die als Puppe an Stauden oder Gräsern überwintern oder als Ei am Stängel der Futterpflanzen", erklärt Liebelt. Schmetterlinge, die als Raupe überwintern, ziehen sich in Mulch oder Herbstlaub zurück.

Wer Marienkäfer in Mauer- oder Fensterritzen findet, sollte sie dort auch sitzen lassen. Viele halten sie für tot, aber die Tiere befinden sich laut Nabu nur in einer Kältestarre. Auch Spinnen verfallen in eine Starre und suchen sich zum Beispiel in Kellern und auf Dachböden, aber auch in Laub- und Holzhaufen einen geschützten Ort.

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Viele solitär lebende Wildbienen ohne Bienenstock überwintern als Biene oder Bienenpuppe in Pflanzenstängeln, hohlen Ästen oder Insektenhotels, erklärt der Nabu. Bei Hummeln und Wespen überleben nur die neuen Königinnen den Winter. Dafür suchen sie sich einen Unterschlupf in Mauerritzen, Totholz oder Laubhaufen.  

Amphibien und Reptilien im Winter: Frösche und Eidechsen verfallen in Kältestarre

Wie Marienkäfer und Spinnen verbringen auch Amphibien und Reptilien den Winter in einer Kältestarre, denn sie sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur an die Umgebung anpassen und nicht aktiv regulieren können. 

Die Erdkröte überwintert zum Beispiel im Kompost- oder Laubhaufen oder in Erdlöchern, Grasfrösche verstecken sich am Grund von Gewässern und Eidechsen suchen sich einen geschützten Platz in frostfreien Schotter- oder Holzhaufen.

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So können Sie den Tieren durch den Winter helfen

Wer den Tieren bei der Überwinterung helfen möchte, kann das schon im Herbst tun. Laub und Totholz sollten im Garten nicht weggeräumt, sondern als Winterquartier aufgeschichtet werden, da viele Tiere dort ihr ideales Winterversteck finden.

Auch Fledermauskästen und Insektenhotels sind wichtige Rückzugsorte und sollten im Winter draußen bleiben, rät der Nabu.