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Zum Rauchmelder-Tag 2025 Stille Lebensretter im Einsatz: Rauchmelder brauchen Pflege

Rauchmelder verhindern zwar keine Brände, aber sie schlagen Alarm, sobald sich Qualm im Zimmer verteilt. Besonders nachts, wenn unser Geruchssinn im Schlaf nicht aktiv ist, sind sie nützlich.

Von Katja Fischer, dpa 03.06.2025, 00:05
Rauchmelder können Eigentümer einfach installieren - einmal im Jahr sollte man die Funktionsfähigkeit der Warngeräte überprüfen.
Rauchmelder können Eigentümer einfach installieren - einmal im Jahr sollte man die Funktionsfähigkeit der Warngeräte überprüfen. Christin Klose/dpa-tmn

Berlin - Bei einem Brand zählt jede Sekunde. Denn je eher er entdeckt wird, desto besser sind die Chancen, ihn zu löschen oder sich in Sicherheit zu bringen. 

Rauchmelder können Bewohnern da einen wichtigen Zeitvorteil verschaffen: Die batteriebetriebenen Geräte funktionieren unabhängig von der Stromversorgung und lösen im Ernstfall einen schrillen Alarmton aus.

Wichtig ist aber auch, dass Bewohner schnell und richtig reagieren, wenn ein Feuer ausbricht. „Vor allem nachts, wenn man durch den Alarm aus dem Tiefschlaf gerissen wird, braucht es aber einige Zeit, zu sich zu kommen und die Situation zu realisieren“, sagt Silvia Oestreicher vom Deutschen Feuerwehrverband. Deshalb rät sie: „Haustürschlüssel und alles, was man im Notfall braucht, immer am selben Platz aufbewahren, damit es schnell griffbereit ist.“ 

Und worauf kommt es an, damit Rauchmelder im Ernstfall gut funktionieren?

Rauchmelder sind Pflicht - aber in welchen Räumen?

Bei gängigen Geräten handelt es sich meist um sogenannte optische Rauchmelder - sie funktionieren nach dem Streulichtprinzip. Das bedeutet: „Der Rauchmelder reagiert schon bei geringen Konzentrationen von Brandrauch, ohne jedoch bereits bei leichtem Rauch von etwa Zigaretten Alarm auszulösen“, erklärt Claudia Groetschel von der Initiative „Rauchmelder retten Leben“.

Grundsätzlich sind Rauchmelder in allen Haushalten vorgeschrieben. In allen Bundesländern besteht eine gesetzliche Pflicht, Wohnräume damit auszustatten - dies gilt laut Groetschel sowohl in Neu- als auch Bestandsbauten. 

Für die Installation ist immer der Eigentümer verantwortlich. Am besten sollte er in der Landesbauordnung des Bundeslandes nachschauen, in welchen Räumen Rauchwarnmelder genau installiert werden müssen. „Das ist deutschlandweit etwas unterschiedlich geregelt“, so Groetschel. 

In allen Bundesländern gilt, dass Rauchmelder auf jeden Fall in diesen Räumen angebracht werden: 

  • Schlafzimmer
  • Gästezimmer
  • Kinderzimmer
  • und in Fluren, die als Rettungswege dienen

In Berlin und Brandenburg sind zusätzlich noch Rauchmelder in Wohnzimmern vorgeschrieben. „Das ist auch in den anderen Bundesländern empfehlenswert, denn gerade im Wohnzimmer werden die meisten elektrischen Geräte genutzt, die Brände auslösen können“, erklärt Groetschel.

Keller nicht vergessen - in welchen Räumen sie noch sinnvoll sind

Silvia Oestreicher empfiehlt, darüber hinaus weitere Rauchmelder im Haus anzubringen: „Sinnvoll sind sie zum Beispiel auch in Kellerräumen, wo oft elektrische Werkzeuge betrieben werden, oder E-Bikes stehen, die nachts aufgeladen werden“. Wie und wo genau die Rauchmelder im Raum platziert werden müssen, steht in der Bedienungsanleitung.

In Häusern mit mehreren Etagen sei es zudem sinnvoll, Funk-vernetzte Rauchmelder zu nutzen. „Sie lösen alle gleichzeitig aus, wenn an einer Stelle Brandrauch entsteht. Damit gewinnt man wertvolle Zeit“, so Oestreicher. So bekommen Eltern auch im Schlaf sofort mit, wenn es etwa im Kinderzimmer zu brennen beginnt.

Eines ist aber klar: Für die Küche sind gewöhnliche Rauchmelder nicht geeignet. Denn herkömmliche Systeme reagieren nicht nur bei Rauch, sondern können auch bei Wasserdampf auslösen, der beim Kochen entsteht. An diesem Ort würde das Gerät also häufig Fehlalarme ausgelöst, erklärt Groetschel.

Andererseits ist die Küche ein Ort in der Wohnung, an dem besonders oft Wohnungsbrände entstehen können - „etwa weil etwas anbrennt oder überkocht. Oder man vergisst, die heiße Herdplatte auszuschalten. Für solche Fälle gibt es sogenannte Herdwächter, die Alarm schlagen und sogar den Herd ausschalten, wenn zu viel Hitze entsteht“, erläutert Groetschel.

Qualität zahlt sich aus - Tipps für den Kauf

Rauchmelder gibt es in verschiedenen Preis- und Qualitätsklassen. „Man sollte nicht den günstigsten nehmen“, so Oestreicher. Um sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen, empfiehlt sie geprüfte Ware aus dem Fachhandel.

Die allermeisten Rauchmelder haben eine fest eingebaute Batterie. Der Vorteil: Die Geräte funktionieren unabhängig vom Stromkreis. Sie eignen sich sowohl im Neubau als auch zum Nachrüsten in bestehenden Wohnungen. 

Besonders empfehlenswert: Rauchmelder mit dem Qualitätszeichen „Q“. „Sie verfügen neben einer fest eingebauten 10-Jahres-Lithium-Langzeitbatterie über eine bessere Messelektronik sowie stabilere Komponenten und ein stabileres Gehäuse als andere Geräte“, so Groetschel.

Übrigens: Für die Installation braucht es keinen Fachbetrieb. Auch Eigentümer können sie einfach anbringen - da man keine zusätzlichen Kabel verlegen muss.

Rauchmelder warten - regelmäßig einen Check durchführen

Auch wenn die Rauchmelder an der Decke im besten Fall irgendwann zum Inventar gehören - gelegentlich sollte man den Geräten dennoch etwas Aufmerksamkeit widmen. Worauf kommt es an?

„Die Batterien halten etwa zehn Jahre und müssen dann ausgetauscht werden“, so Groetschel. Wenn sie leer sind, machen sie sich durch ein leises Piepen bemerkbar - praktisch, auch wenn das Geräusch etwas nervig ist. 

Einmal im Jahr sollten Bewohner die Funktionstüchtigkeit aller Rauchmelder überprüfen. Dazu drückt man zum Beispiel mit Hilfe eines Besenstiels von unten auf den Testknopf, der sich in der Regel auf der Oberseite des Gerätes befindet. Oder man steigt auf eine Leiter und drückt den Knopf direkt. 

„Bei dieser Gelegenheit kann man das Gerät auch gleich noch entstauben“, empfiehlt Groetschel. Das sei wichtig, weil nicht nur Rauch, sondern auch kleinere Partikel wie Insekten oder Staub einen Alarm auslösen können. Einmal im Jahr sollte man seine Rauchmelder also überprüfen und abstauben.

Fehlalarm wird ausgelöst - was passiert, wenn keiner zu Hause ist? 

„Aufmerksame Nachbarn werden dann die Feuerwehr rufen“, so Oestreicher. Aber keine Angst, die bricht nicht gleich die Wohnungstür auf. „Die Einsatzkräfte checken erst einmal, ob sie etwa Brandgeruch wahrnehmen“, so die Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbandes. Und solche Fehlalarme kämen in der Praxis auch nur relativ selten vor.