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  7. So sieht Welt ohne Bienen aus - kein Honig, kein Obst aber mehr Krankheiten auf der Welt

weltbienentag Sterben sie, sterben wir - So würde unsere Welt ohne Bienen aussehen

Seit Jahren stirbt weltweit ein Großteil der Bienenpopulationen aus. Dabei ist die Biene ein extrem wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Der jährliche Weltbienentag soll unter anderem genau auf dieses Problem aufmerksam machen. Denn: Wie würde unsere Welt ohne Bienen aussehen?

Von Linda May van Bui Aktualisiert: 20.05.2022, 12:40
Bienen sind für unser Ökosystem überlebenswichtig.
Bienen sind für unser Ökosystem überlebenswichtig. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Magdeburg/ DUR - Jedes Jahr, am 20. Mai, wird der Weltbienentag gefeiert. Zahlreiche Organisationen und Verbände nutzen diesen Anlass, um dem kleinen Tier mit großer Wirkung eine Bühne zu geben - aber auch, um ein Signal zu senden. Zahlreiche Bienenarten stehen bereits unter Artenschutz, denn sie sind vom Aussterben bedroht. Als Gründe gelten unter anderem der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, nicht genügend abwechslungsreiche Landschaften, fehlende Nahrungsquellen, der Verlust des natürlichen Lebensraums der Tiere oder Parasiten.

Einzelne Bienenarten könnten laut Experten schon in zehn Jahren ausgestorben sein. Allein in Deutschland ist heute die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf weniger als eine Million zurückgegangen, so der Deutsche Imkerbund. Dabei leistet das Insekt eine enorme Arbeit, um unser Ökosystem und uns Menschen am Leben zu erhalten. Was wäre also, wenn die Biene nicht mehr existieren würde?

Eine Welt ohne Bienen: Verlust von Nahrungsmitteln

Bienen, aber auch andere Insekten, spielen bei rund 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle. Unter den rund 20.000 verschiedenen Bienenarten auf der Erde produzieren nur neun Honig. Würden diese Stämme aussterben, müssten wir auf unseren Honig am Frühstückstisch also verzichten.

Prinzipiell ist die Biene ein wichtiger landwirtschaftlicher Arbeiter. Laut des wissenschaftlichen Forschungszentrums CNRS in Montpellier sorgt sie mit ihrer Bestäubungsleistung für eine Wertschöpfung von etwa 200 Milliarden Euro pro Jahr. So würde es ohne die Biene also auch im Bereich Obst und Gemüse sehr knapp werden - die kleinen Tierchen bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen.

Weniger Nahrung - mehr Krankheiten und Sterbefälle ohne Bienen

Einer neuen Studie zufolge würde der Verlust von vitamin- und nährstoffreichen Lebensmittel auch zu mehr Krankheits- und Todesfällen führen. Ein Mangel an Vitamin A und Vitamin B sowie eine Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einigen Krebsarten wären die Folge der Ernteausfälle.

Wissenschaftler schätzen, dass die Zunahme an Krankheitsfällen zu rund 1,42 Millionen zusätzlichen Todesfällen pro Jahr führen könnte. Würde sich die Bienenpopulation nur halbieren, sei dennoch mit 700.000 zusätzlichen Todesfällen zu rechnen.

Weltbienentag: So kann Bienen geholfen werden

Umso wichtiger ist es zu reagieren, bevor die letzte Stunde der Bienen geschlagen hat. Der Verein "Bienenretter" erklärt, wie man zumindest den heimischen Bienenarten helfen kann.

  • Bienenfreundliche Pflanzen säen
  • Honig aus der Region kaufen
  • Auf Pestizide verzichten
  • Saisonale Lebensmittel aus regionaler ökologischer Landwirtschaft kaufen
  • Nistmöglichkeiten für Wildbienen bieten
  • Bienen-Pate werden - damit wird Rettung der Honigbiene unterstützt, zusätzlich erhält der Pate meistens jährlich ein Glas Honig der Patenbienen

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als "World Bee Day" ausgerufen. Die Intention: Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit sei elementar für die Menschheit.