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Die Moore schützen So findet man torffreie Blumenerde

Klimaschutz fängt im Kleinen an - etwa beim Kauf von Blumenerden. Denn viele enthalten noch immer Torf. Wir erklären, warum das Abbauprodukt aus den Mooren ein Problem ist.

Von dpa 26.01.2022, 04:17
Lebensstoff: Pflanzen brauchen gute Erde zum Wachsen. Viele Blumenerden enthalten aber immer noch Torf - selbst wenn sie als „torfreduziert“ oder „torfarm“ deklariert sind.
Lebensstoff: Pflanzen brauchen gute Erde zum Wachsen. Viele Blumenerden enthalten aber immer noch Torf - selbst wenn sie als „torfreduziert“ oder „torfarm“ deklariert sind. Andrea Warnecke/dpa-tmn

Berlin - Am 2. Februar ist der Welttag der Feuchtgebiete. Das klingt weniger wichtig, als es ist: Denn es geht um den Abbau von Torf in den Mooren, indem jede Menge klimaschädliches Kohlendioxid gespeichert ist und viele Tiere leben.

Und dieser Torf landet unter anderem in Blumenerden - selbst wenn sie als „torfreduziert“ oder „torfarm“ deklariert sind. Es gibt aber viele Alternativen ohne Torf im Handel. Sie basieren zum Beispiel auf Kompost, Rindenhumus und Holzfasern. Man erkennt sie an Hinweisen wie „torffrei“ oder „ohne Torf“.

Online-Einkaufsführer listen Alternativen auf

Das Portal torffrei.info der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft listet torffreie Produkte online auf. Eine Alternative ist der Einkaufsführer des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Download unter bund.net/torffrei (Produktliste auf Stand Juni 2020).

Oft steht nur auf der Verpackungsrückseite im Kleingedruckten, wie hoch der Torfgehalt ist. Von Hinweisen wie „torfreduzierte“ oder „torfarme“ Erden darf man sich nicht täuschen lassen: Diese Erden haben zwar weniger Torf, aber sie können laut BUND immer noch bis zu 80 Prozent aus dem Moor-Produkt bestehen. Auch „Bio“-Erden sind nicht automatisch torffrei.

Gärtnertipps für die torffreie Alternativen

Mit den torffreien Alternativen muss man je nach Zusammensetzung ein bisschen anders umgehen. Man kann Torf nicht einfach nur mit einem anderen Material mit den gleichen Eigenschaften ersetzen. Die Blumenerden müssen zu großen Teilen anders komponiert werden, erläutert die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.

Daher haben torffreie Substrate mehr große Bestandteile, was zu mehr Hohlräumen in der Erde führt und durch die Wasser schneller verrinnt. Außerdem werden beim Gießen eher feine Teilchen nach unten gespült. Die Folge können Verdichtungen sein, die unverbrauchtes Wasser im Topf aufstauen lassen, wenn man zu viel gießt.

Daher rät die Gartenakademie, vor dem Gießen einer Topfpflanze nicht nur an der Oberfläche zu fühlen, ob die Erde trocken ist. Man muss den Finger tiefer in die Erde stecken, alternativ einen Messfühler aus dem Gartenhandel einsetzen.

Bestehen die Alternativen aus Holzfasern muss je nach Kultur darin schon mal mehr gegossen werden, da die Substrate Erde besser ableiten, erklärt das Portal torffrei.info. Dafür eignen sie sich auch besser für Pflanzen wie Lavendel, die empfindlich auf zu nasse Erde reagieren.