Heizung austauschen Kosten variieren: bei Wärmepumpen-Angeboten genau hinschauen
Versteckte Kosten bei Wärmepumpen? Wer Angebote nicht genau liest, zahlt schnell mehr als 15.000 Euro extra – und muss oft Handwerker selbst organisieren. Worauf Sie beim Vergleich achten sollten.

Berlin/Stuttgart - Wer über einen Heizungstausch nachdenkt, sollte sich Angebote für eine Wärmepumpe immer ganz genau anschauen. Sind da Leistungen als „bauseits“ ausgewiesen? Dann Vorsicht. Diese Formulierung kann etwa in Bezug auf Fundamentarbeiten oder Elektroinstallationen auftauchen - und dann kann es richtig teurer werden.
- Denn: „Das bedeutet, dass diese Kosten nicht im Angebot des Anbieters enthalten sind“, erklärt die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
- Die Ausgaben können also dann noch zusätzlich auf einen zukommen.
- Nicht selten liegen diese im fünfstelligen Bereich, so die Verbraucherschützer. Und zum Teil müssen Eigentümer diese Arbeiten dann vorab selbst organisieren.
Gesamtkosten variieren stark
Nicht selten sind die Angebote unvollständig, uneinheitlich oder enthalten schwer nachvollziehbare technische Angaben sowie versteckte Kosten. Zu diesem Schluss kommen die Energieberater aus Baden-Württemberg, die seit einigen Wochen solche Angebote prüfen - nach eigenen Angaben bislang rund 60.
Wer mehrere Angebote anfordert, stellt schnell fest: die Preise variieren stark. So lagen die Gesamtkosten bei den geprüften Angebote den Verbraucherschützern in Baden-Württemberg zufolge oft weit auseinander - zwischen 29.000 Euro und 62.000 Euro.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in einer Untersuchung von 160 Angeboten für Luft-Wasser-Wärmepumpen, die zwischen Oktober 2024 und Mai 2025 durchgeführt wurde. Damals lag das günstigste Angebot bei rund 20.200 Euro und das teuerste Angebot etwa 63.000 Euro.
Ein Grund dafür: die stark voneinander abweichenden Leistungen. Daher sollten Verbraucher immer mehrere Angebote anfordern und die Leistungsbeschreibung darin detailliert miteinander vergleichen.
Dank Wärmepumpe langfristig sparen?
Wärmepumpen können eine Alternative zu Gas- oder Ölheizungen sein. Der Einbau sollte aber genau geplant werden. Zumal die Anschaffungskoten trotz Förderungen weiterhin hoch sind, so die Verbraucherschützer. Dennoch kann sich der Tausch lohnen. Insbesondere, wenn man vorher eine Gasheizung hatte. Da die Erdgaskosten in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind.
In einem durchschnittlichen Altbau kostet der Betrieb der Gasheizung etwa 700 bis 1.000 Euro mehr im Jahr als der Betrieb einer modernen Wärmepumpenheizung. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest (10/2025).
Insgesamt konnten die fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen im Test die Einfamilienhäuser ausreichend heizen, darunter war auch ein Altbau. Die Untersuchung zeigt aber auch: Die Pumpen heizen umso effizienter, je besser das Haus gedämmt ist - und können dann eine umso größere Wohnfläche erwärmen.