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HAarverlängerung HAarverlängerung: Fremdes Haar wird mit Keratin angeschweißt

Von NADINE HANTKE 20.06.2010, 20:19

Halle/MZ. - Hersteller werben derzeit wieder für ihre Alternative, die zum Teil viel günstiger zu haben ist: "Clip-in-Extensions" gibt es in der Drogerie oder bei Online-Händlern. Sie versprechen eine längere Haarpracht auch ohne Hilfe vom Profi.

Bei einer Haarverlängerung oder -verdichtung wird Fremdhaar - das kann Echt- oder Kunsthaar sein - in das eigene Haar integriert. Die gängigste Methode ist das "Bonding": "Dabei werden einzelne Strähnen mit dem Eigenhaar 'verschweißt'", erklärt Friseurmeisterin Stefanie Köhn aus Wetzlar. Die Präsidentin des Bundes Deutscher Haarformer mit Sitz in Göttingen wendet die Methode an, bei der Fremdhaar-Strähnen mittels Keratin am eigenen Haar befestigt werden.

Auch Michael Fuhrmann arbeitet in seinem Salon in Köln mit der Bonding-Methode. Auch mittels Luftdruck, Lasertechnologie oder Webtechnik können die eigenen Haare verdichtet werden. Für eine temporäre Haarverlängerung biete es sich an, Fremdhaar mit einem speziellen Kleber anzubringen. "Diese Extensions halten dann bis zur nächsten Haarwäsche. Das ist also etwas für besondere Anlässe wie die Hochzeit", erläutert Fuhrmann.

Begrenzt haltbar sind auch "Clip-In-Extensions", wie sie neuerdings auch in Drogerien zu kaufen sind: Haarteile aus Kunsthaar, in verschiedenen Farbnuancen, die mit kleinen Spangen am eigenen Haar befestigt und wieder entfernt werden können. Sie können mehrmals verwendet werden, kommen laut Köhn aber eher für den voluminösen Auftritt an besonderen Tagen infrage: "Die Clip-Ins eignen sich nicht zum dauerhaften Tragen, aber für einen Abend sind sie eine gute Wahl."

Wer Volumen und Länge für längere Zeit anstrebt, sollte auf Arbeit vom Profi und auf Echthaar setzen. Denn im Gegensatz zum Kunsthaar kann es beliebig gestylt und behandelt werden. Auch Schwimmen oder Sport sind kein Problem für professionelle Haarverlängerungen. Haarteile aus Kunsthaar sind im Styling eingeschränkt, da sie nicht mit Lockenstab, Glätteisen oder neuer Haarfarbe in Berührung kommen dürfen.

"Nach Extensions verlangen vor allem Frauen mit längerem, dünnen Haar", hat Köhn in ihrer Arbeit festgestellt. Geeignet seien Verlängerung und Verdichtung aber für jeden. Nur zwei Voraussetzungen gibt es: Das Haar muss gesund und nicht zu kurz sein. "Das Haar muss mindestens zehn Zentimeter lang sein, sonst deckt es die Verbindungsstellen nicht ab. Je länger das Eigenhaar ist, desto besser", sagt Köhn. Ist das Haar zu fein oder krankheitsbedingt geschwächt, besteht die Gefahr, dass durch das Gewicht der angesetzten Strähnen das Eigenhaar ausfällt.

Der Preis für eine Haarverlängerung oder Verdichtung mit Extensions hängt von vielen Faktoren ab: Methode, Haarlänge und -menge sowie Kopfform. "Für eine Verlängerung im mittleren Preissegment mit Ultraschall muss man 800 bis 900 Euro einplanen", sagt Fuhrmann. Mit anderen Methoden ist eine Verlängerung schon ab 400 Euro zu haben.