Gute Vorsätze umsetzen - Ein Motto kann helfen
Berlin/Freiburg/dpa. - Jedes Mal zum 31. Dezember kommen sie wieder hervor: die guten Vorsätze vergangener Jahre. Sie lauten oft «Ich höre ab sofort mit dem Rauchen auf» oder «Ich treibe in Zukunft mehr Sport».
Beim Vorsatz allein bleibt es dann allerdings häufig - schlechtes Gewissen inklusive. Ein selbst gewähltes Motto kann jedoch dabei helfen, die Pläne wirklich in die Tat umzusetzen. «Das Motto sollte kurz, direkt und positiv formuliert sein», sagte Christian Stephan vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) in Berlin. Der Satz enthält idealerweise daher keine Begriffe wie «ohne» oder «nicht».
Das Motto «Ich höre auf zu Rauchen» ist deshalb besser als «Ich werde ab heute nicht mehr rauchen». Denn es handelt sich um eine neutrale Formulierung. Diesen Satz kann sich der Betroffene dann innerlich aufsagen. «Damit das Motto wirklich verbindlich ist, sollte man außerdem mindestens einer Person davon erzählen», rät Stephan, der als Psychologe in Freiburg tätig ist. «Dann kann auch mal eine Nachfrage kommen.»
Außerdem ist es wichtig, dass der Vorsatz bestimmten Kriterien genügt - sonst stehen die Chancen für seine Erfüllung eher schlecht. Vorsätze wie «Ich werde ein besserer Mensch» zum Beispiel seien zu allgemein. «Es sollten immer nur ein bis zwei Vorsätze sein, die möglichst einfach, klar und erreichbar sind», empfahl Stephan. Darüber hinaus müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Wenn äußere Dinge dagegen stehen oder der eigene Antrieb fehlt, seien das keine guten Voraussetzungen, um die Vorsätze zu verwirklichen.
Viele Menschen erhoffen sich laut Stephan vom Jahreswechsel eine magische Wirkung. «Es spricht allerdings wenig dafür, dass man an Neujahr mehr Erfolg mit Vorsätzen hat als unterm Jahr.» Pläne benötigten schließlich häufig Zeit zum Reifen. Auch bei der Raucherentwöhnung zum Beispiel könne es deshalb eine Weile dauern, bis sich der Betroffene wirklich dazu bereit fühlt.