Gourmetführer Gourmetführer: Von Sternen, Kochmützen und Punkten
HALLE/MZ. - Seit dem Jahr 1900 gibt es den Guide Michelin in Frankreich, 1910 erschien die erste deutsche Ausgabe. Was ursprünglich als Werkstatt-Wegweiser für Autofahrer gedacht war, ist heute ein führender Restaurantbewerter. Nach Tipps für Autofahrer sowie Hinweisen auf Standorte von Benzindepots und Batterieladestationen enthielt der Guide 1923 erstmals Hotel- und Restaurantempfehlungen. Die bis heute gültige Definition der Sterne wurde erst 1936 eingeführt: "Eine sehr gute Küche: verdient besondere Beachtung" (ein Stern), "Eine hervorragende Küche: verdient einen Umweg" (zwei Sterne), "Eine der besten Küchen: ist eine Reise wert" (drei Sterne). Unangefochtener Spitzenreiter im Guide Michelin ist Paul Bocuse, dessen Restaurant in Collonges-au-Mont-d'Or bei Lyon von 1965 bis heute jedes Jahr drei Michelin-Sterne erhielt.
In Deutschland können neun Häuser mit drei Sternen für sich werben. Die Zahl der Spitzenrestaurants mit Sternen im wichtigsten deutschen Gourmetführer wuchs in diesem Jahr auf 225. Mit dem einzigen Stern in Sachsen-Anhalt darf sich Axel Kammerl vom "Landhaus zu den Rothen Forellen" in Ilsenburg schmücken.
Der Gault Millau wurde 1969 gegründet und nach seinen Herausgebern, den Journalisten Henri Gault und Christian Millau, benannt. 1973 verkündeten sie die Kriterien für die Nouvelle Cuisine, also eine zeitgemäße Küche. Der Guide Michelin ist nach Meinung der Zeitung "Times" das "Alte Testament der Gourmetküche, der Gault-Millau das Neue". 1983 erschien die erste deutsche Ausgabe.
Dieser Führer vergibt Kochmützen bzw. in Österreich -hauben und maximal 20 Punkte. Diese wurden in Deutschland noch nie erreicht. Drei Restaurants errangen hier in der aktuellen Bewertung 19,5 Punkte. IST