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Serie von MZ-Volontären Wie ist es, Farben zu hören und Töne zu schmecken?

Hannah Ewald ist Synästhetikerin. Deutschlandweit gibt es Millionen Menschen, die in ihrer Wahrnehmung mehrere Sinne verbinden können. Die Leipzigerin erzählt in einem Kurzinterview von ihrem Leben.

Aktualisiert: 19.09.2021, 18:20
Anhand eines Ventilators kann Hannah Ewald gut erklären, wie sie Geräusche von Objekten wahrnimmt. Hier in dem Fall: wellenförmig, grün mit lila Sprenkeln.
Anhand eines Ventilators kann Hannah Ewald gut erklären, wie sie Geräusche von Objekten wahrnimmt. Hier in dem Fall: wellenförmig, grün mit lila Sprenkeln. Foto: Andreas Stedtler

Die Augen sind zum Sehen da und die Ohren zum Hören. So weit, so einfach, oder? Weit gefehlt: Deutschlandweit gibt es Millionen Menschen, die in ihrer Wahrnehmung mehrere Sinne verbinden können. Hannah Ewald aus Leipzig ist eine von ihnen. Der MZ erzählt sie von ihrem Leben als Synästhetikerin.

Was ist Synästhesie?

Hannah Ewald: Synästhesie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Phänomen, bei dem im Gehirn mehrere Bereiche verknüpft sind, die eigentlich getrennt voneinander arbeiten. Das führt zu einer besonderen Form der Wahrnehmung, die mehrere Sinne verschmelzen lässt.

Was bedeutet das für deine Wahrnehmung?

Bei mir ist immer mehr als eine Ebene aktiv. Wenn ich zum Beispiel etwas höre, sehe ich auch etwas dazu. Die Töne visualisieren sich in Formen mit Farben und Strukturen. Es gibt aber noch viele andere Arten der Synästhesie.

Hast du diese Fähigkeit gelernt?

Nein, Synästheten haben diese Veranlagung seit Geburt an. Sie zeigt sich schon in der Kindheit und prägt sich in der Jugend weiter aus. Man kann die Synästhesie aber unterdrücken oder auch entwickeln, wenn man sich damit beschäftigt.

Mehr zum Sehsinn erfahren Sie in der Volontärsserie „Sinn und Wirklichkeit“ und auf der Webseite http://5sinne.mz.de.