Wellness Wellness: Was müde Füße munter macht

Büren/Augsburg/dpa. - Dabei lässt sich für gesunde und gepflegte Füße eine ganze Menge tun.
Der Frühjahrs-Check für die Füße sollte mit einem kritischen Blick auf die Haut beginnen, sagt Andreas Sanders, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Podologen aus Büren. Nach langen Monaten ohne Licht und Luft empfiehlt Sanders, verhornte, schwielige Stellen mit einem Bimsstein oder einer Hornhautpfeile zu entfernen. «Das kann man auch selber machen. Es muss aber unbedingt sanft sein, umVerletzungen zu vermeiden», sagt der Fußpfleger.
Wer unsicher ist, sollte den Gang zum medizinisch-geschultenFußpfleger antreten. Das empfiehlt Andreas Sanders unter anderemDiabetikern, die aufgrund ihrer Erkrankung oft nur noch wenigeEmpfindungen in den Nerven haben und zum Teil schlecht sehen. «DieVerletzungsgefahr durch unsachgemäße Nagelpflege in Eigenregie istdabei sehr groß.»
Tägliches Eincremen entsprechend des Hauttyps ist laut Sanders dasA und O gepflegter Füße. «Fettcremes eignen sich für trockene Haut;für eher feuchte Füße empfiehlt sich ein Puder.» Die Nägel sollte mangerade schneiden, entlang der Zehenkuppe und keinesfalls zu kurz, umein Einwachsen des Nagels in die Haut zu vermeiden.
«In Bewegung kommen und müde Füße wieder munter machen» lautet dasMotto. Sanders rät: «Barfuß gehen wann immer möglich und vor allemdort, wo es die Hygiene erlaubt, ist mit das Beste, was man seinenFüßen bieten kann.» Um Hautkrankheiten wie Fußpilz oder Warzen zuvermeiden, empfiehlt der Podologe spezielle Haut- undNagelschutzcremes, die bei regelmäßiger Anwendung pilzabwehrendwirken.
Für gute Pflege und regelmäßige Fußgymnastik plädiert auch ManfredThomas, Vorstandsmitglied der Deutschen Fuß- undSprunggelenkschirurgie, aus Augsburg. Barfuß auf Gras, auf Kies oderam Strand laufen regt die Muskulatur an, pumpt das angestaute Blutaus den Venen und hilft, die natürlichen Fußwölbungen zu erhalten. «Täglich einige Minuten Fußmassage und -gymnastik, zum Beispiel mitden Zehen Teppichflusen greifen, auf den Zehenspitzen sowie denAußen- und Innenkanten umhergehen, und man hat etwas für seineFußgesundheit getan», so der Orthopäde.
«Schwielen kann man vorsichtig selber abtragen, doch damit alleinist es nicht getan», sagt Thomas. Vielmehr seien Schwielen undHornhaut das Ergebnis falscher Belastung und ungesunden Drucks aufdie betreffende Fußregion. «Da muss man schon genau nachschauen,woher das kommt.» Auch bei Warzen empfiehlt Manfred Thomas, «nichtselber rumzudoktern», sondern den Hautarzt zu fragen.
Grundsätzlich rät der Mediziner, schmerzende oder kranke Füßenicht zu schonen oder gar aus Scham zu verstecken, sondern siebehandeln zu lassen. Denn sonst sei man irgendwann in seinerLebensqualität eingeschränkt. «Soweit muss man es gar nicht erstkommen lassen.» Er plädiert daher für eine enge Zusammenarbeit vonMedizinern, Physiotherapeuten, Podologen und Schuhmachern, umlangwierigen und schmerzhaften Fuß-Beschwerden auf die Spur zu kommen.
Gesunde Füße sind das Ergebnis des richtigen Zusammenspiels vonguter Pflege und passendem Schuhwerk. «Nehmen Sie die eigenen Schuhemit zur Begutachtung beim Podologen», rät Andreas Sanders. «Mitseinem medizinischen Hintergrundwissen kann er beurteilen, ob's passtoder nicht.»
SERVICE-KASTEN: Der richtige Schuh lässt den Zehen etwas Platz
Der richtige Schuh ist bequem und unterstützt die natürlicheAbrollbewegung des Fußes. Er sollte nicht zu eng in Breite und Längesein. «Zwei Drittel Zentimeter Luft nach vorne ist richtig», erklärtWerner Dierolf, Präsident des Zentralverbandes Orthopädieschuhtechnik.
Modisch-spitze Pumps oder Schuhe mit hohem Absatz zählen nichtunbedingt zum gesunden Schuhwerk. Sie schnüren die Zehen ein. Durchdie hohen Absätze entsteht ein Gefälle, das den Druck auf Ballen undZehen unnatürlich verstärkt. Hühneraugen, Druckstellen,Deformierungen und Schmerzen in Muskeln und Gelenken können die Folgesein. «Wenn schon, dann sollten Frauen hohe oder sehr spitze Schuhenur kurzzeitig tragen», sagt Werner Dierolf. Einen Absatz bis zu dreiZentimetern hält Dierolf noch für «fußgesund».