Von wegen Unkraut: Brennnessel gut fürs Wohlbefinden
Marburg/dpa. - Bei unfreiwilligem Kontakt ist sofort klar, warum die Brennnesseln ihren Namen trägt. Aber Ameisensäure, Histamin, Serotonin und Acetylcholin in den Brennhaaren sind die eine Seite.
Viele weitere Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe, Mineralsalze, die Vitamine A und C sowie Karotinoide machen sie zu einer wertvollen Heilpflanze. Als Tee getrunken, steigert die Brennnessel dem Deutschen Grünen Kreuz (DGK) in Marburg zufolge das Wohlbefinden, stärkt die Abwehrkräfte und fördert den Stoffwechsel.
Wegen des hohen Kaliumanteils wirken Brennnesseln außerdem harntreibend - ein guter Schutz vor Harnwegsentzündungen, Nierengrieß und Prostatabeschwerden. Darüber hinaus enthalten sie Caffeoyl-Chinasäuren, die zum Beispiel bei Arthrose oder Gicht Schmerzen lindern und Entzündung hemmen. Und ihre Kieselsäure tut Bindegewebe, Haaren und Fingernägeln gut.
Für eine Tasse wird ein gut gehäufter Esslöffel getrockneter Brennnesselblätter mit einen Viertelliter kochend heißem Wasser übergossen. Nach zehn Minuten Ziehzeit wird der Tee abgeseiht. Um den Geschmack zu verbessern, empfiehlt das DGK die Kombination mit Lemongras oder einem Spritzer Zitrone. Am besten werden nur junge Pflanzen verwendet, sonst kann es zu Magenreizungen kommen.
Da das enthaltene Kalium ausschwemmend wirkt, besteht bei großem Konsum die Gefahr, dass der Körper austrocknet. Mehr als drei Wochen am Stück und mehr als ein Viertelliter pro Tag sollten laut dem DKG daher nicht getrunken werden. Wer unter Wasseransammlungen wegen einer eingeschränkten Herz- und Nierentätigkeit leidet, darf die Brennnessel überhaupt nicht anwenden.