Teilerblindung Teilerblindung: Schwarze Schatten im Blickfeld
Für viele Menschen ist das Sehen die wichtigste aller Sinnesfunktionen. Wird durch einen Unfall oder eine Krankheit plötzlich ein Teil des Gesichtsfeldes dunkel, entsteht bei den Betroffenen ein enormer Leidensdruck und zusätzlich eine Einschränkung in der Lebensqualität. Bis zu 450.000 Menschen leiden in Deutschland pro Jahr an einem Schlaganfall oder einer Schädel-Hirn-Verletzung. Bei jedem Fünften kommt es infolge der Schädigungen zur Teilerblindung.
Der Schlaganfall beispielsweise stand in der Statistik der Krankheitshäufigkeit in den Jahren 1997-1999 bei den Versicherten der AOK Sachsen-Anhalt an dritter Stelle. Im Jahr 2000 litten 3.283 AOK-Versicherte und im Jahr 2001 3.002 an einem Schlaganfall. Bei durchschnittlich 20-30 Prozent dieser Patienten treten visuelle Wahrnehmungsstörungen auf, sehr häufig in Form von Gesichtsfeldausfällen. Lange Zeit galten diese Störungen als untherapierbar. Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg konnten jedoch nachweisen, dass die geschädigten Bereiche des Sehsystems durch gezieltes Training das Sehen wieder neu erlernen können. Daraus entwickelten sie das computergestützte Sehtraining, welches heute über die NovaVision AG als weltweit erstes Programm zur Wiederherstellung der Sehfunktion angeboten wird.
Im Dezember letzten Jahres hat die AOK Sachsen-Anhalt als erste Krankenkasse Deutschlands gemeinsam mit der NovaVision AG ein Modellprojekt für ihre Versicherten ins Leben gerufen. AOK-Versicherte mit Gesichtsfeldeinschränkung nach einem Unfall oder einem Schlaganfall haben damit die Möglichkeit, an dem speziellen Sehtraining teilzunehmen und so die beschädigte Sehfähigkeit wieder zu verbessern.