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Tattoos entfernen: Am besten mit dem Laser

Von Aliki Nassoufis 02.07.2008, 07:15

Berlin/dpa. - Eigentlich sollte die Tätowierung für immer bleiben, doch plötzlich wird sie lästig. Mal ist das Motiv out, mal steckt ein beruflicher Aufstieg dahinter, oder die neue Partnerin will nicht mehr ständig den Namen der Ex-Freundin auf seiner Schulter sehen.

«Wenn sich die Lebensumstände verändern, will manch einer die eintätowierten Symbole oder Namen wieder loswerden», bestätigt Ursula Albrecht, Chefärztin der Dermatologie am Vivantes-Klinikum Berlin-Spandau. Und mittlerweile gibt es zuverlässige Methoden dafür.

«Die effektivste Vorgehensweise ist das Lasern, bei der es auch nur selten zu Narbenbildungen kommt», erklärt die Dermatologin Maja Hofmann, Laser-Expertin an der Berliner Charité. «Dabei werden die Farbpigmente, die in die Haut gestochen wurden, versprengt.» Die Dauer einer solchen Therapie hängt vor allem von der Größe der Tätowierung ab und wie aufwendig diese einst gestochen wurde. «Für Profitätowierungen, die oft mehr Pigmente und mehr Farben haben, muss man daher ungefähr 12 bis 15 Sitzungen einplanen», sagt Hofmann. «Die nicht so tief gestochenen und meist einfarbigen Laientattoos lassen sich dagegen in fünf bis sieben Sitzungen weglasern.»

Die Laserbehandlung ist teuer. «Der Preis für eine Sitzung hängt dabei von der Größe der Tätowierung ab, meist kostet sie aber zwischen 50 und 200 Euro», schätzt Hofmann. Rechnet man alles zusammen, kann die Tattoo-Entfernung schnell einige tausend Euro kosten. Das muss der Patient meist aus eigener Tasche finanzieren. «Die Krankenkassen sind da rabiat und zahlen die Behandlung nicht, weil sie den Standpunkt haben, dass es sich um eine kosmetische Sache handelt», erklärt Dermatologin Albrecht.

Die zeitaufwendige Behandlung verläuft nicht gänzlich schmerzfrei. «Der Schmerz wird allerdings unterschiedlich empfunden, je nach Empfindlichkeit und Körperstelle», erläutert der Hautarzt Harald Bresser aus München. «Man kann ihn in etwa vergleichen mit dem Schnippen eines Gummibandes gegen die Haut.» Während manche Patienten das weniger unangenehm als das Tätowieren selbst fänden, würden andere beim Lasern deutlich leiden. «Bei Bedarf arbeitet der Arzt mit einer schmerzlindernden Creme, einer örtlichen Betäubung oder einem Schmerzmittel», sagt der Experte.

Für die Zeit nach der Behandlung gilt es ebenfalls, einiges zu beachten: «Die behandelten Areale dürfen meist drei Tage lang nur sehr vorsichtig gewaschen werden», erklärt Bresser. «Danach kann sich der Patient an den betroffenen Stellen wieder mit warmem Wasser waschen und duschen, bevor er sie zum Trocknen vorsichtig abtupft.» Krusten oder Blasen dürfen nicht abgekratzt oder entfernt werden. Sechs bis zwölf Wochen nach der Lasertherapie sei die neue Haut zudem noch sonnenempfindlicher und müsse daher geschützt werden.

Der Laser ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit, Tätowierungen zu beseitigen. «Sie können auch operativ entfernt werden, wenn Form und Größe nicht zu ausladend sind», sagt Hautarzt Bresser. «Unter örtlicher Betäubung wird die farbige Haut dann einfach herausgeschnitten.» Je nach Größe wird die Stelle anschließend mit Haut-Transplantaten oder durch Verschiebungen von Hautarealen bedeckt. «Dieser Eingriff empfiehlt sich aber nur für längliche, nicht zu große Tattoos», sagt Albrecht. Ein klarer Vorteil dieser Methode sei die endgültige Beseitigung durch einen einmaligen Eingriff. Allerdings ist das auch immer mit einer Narbe verbunden.